Es war Robin, der den Hut auffing. Und er lachte. "Du hast heimlich geübt." Eigentlich war er sich nicht sicher, ob er sie sehen wollte.. aber sie war da - warm, sanft, das schöne Haar im Zopf, die Wangen gerötet und so fröhlich.. da freute er sich einfach nur. "Wie geschickt von dir. Aber dir ist doch klar, dass du mich in einem fairen Wettkampf nie geschlagen hättest, oder?" Das Grinsen auf seinem Gesicht war beides - spöttisch und sanft. Kein hallo, kein Lady Marian, was macht Ihr hier im Wald? Was sollen die Hosen? Nein. Sie war hier und er auch und er wollte nichts mehr sagen, was sie falsch auffassen konnte. Da hatte er erstmal genug von.
"Oh da sei dir nicht so sicher, ich bin besser geworden!" sie lächelte, jetzt wo er sie erkannt hatte. Sie hatte ihn schon zuvor gemustert, gesucht, ob er verletzt war. "Ich bin froh, dass es dir gut geht. Ist alles..gut gegangen?" sie hatte sich sorgen gemacht, die ganze nacht hatte sie kein auge zu gemacht.. wegen ihm
Das bezweifelte er ja gar nicht. "Oh, allerdings! Und sechs Dörfer haben heute Morgen genügend Geld, um mal wieder auf den Markt zu gehen.. und der fette alte Mann macht sich sicher bald auf den Weg. Ich würde zu gern das Gesicht des Sheriffs sehen.." Man sah ihm vielleicht an, dass er ernsthaft erwägte, wirklich dort hinzugehen, deshalb drehte er den Kopf zur Seite, nicht dass sie wieder auf die Idee kam, ihm irgendwas auszureden - er erwiderte kurz ihr Lächeln, wandte dann aber den Blick von ihr ab. "Ich weiß, welche Kiste du meinst. Aber wie bist du auf die Idee gekommen, sie dort zu verstecken, Marian?"
"Robin....." sie trat ein paar Schritte auf ihn zu. Es war irgendwie leichter in Hosen. Weil es anders war und weil sie nur Marian war, keine Lady. "mach bitte keine Dummheiten.. ich hab Angst um dich gehabt.." als er die Kiste ansprach wurde sie beschämt und recht leise "es.. tut mir leid.. ich hab nicht daran gedacht, dass sie noch dort ist. Aber der Schmuck... ich...konnte ihn doch nicht Guisborne überlassen! Es sind Mamas Sachen! Viele Stücke sind so lange im Besitz unserer Familie. Und ...und..." Marian schluchte auf. Es war einfach zu viel... alles zu viel, die Last auf ihren Schultern. Die Knie wurden ihr weich und gaben nach. Sie viel auf den Boden und ihre Tränen tropften zu Boden, als sie dort kniend sitzen blieb. "Es sind auch Dinge deiner Mutter dabei... s...sie hat mir den Ehering deiner Großmutter gegeben." Mit tränemnassen Gesicht sah sie zu Robin auf "Damit du ihn mir bei unserer Hochzeit an den FInger stecken kannst...hat sie gesagt"
Robin, so erschrocken und besorgt, wie man ihn wohl selten gesehen hatte, ging sofort neben ihr in die Hocke in der Absicht, sie zu halten. "Oh Marian.." Er nahm sie nicht in den Arm, weil er nicht wusste, ob sie das wollte. Aber er wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht; ganz behutsam mit dem Daumen. "Das sieht meiner Mutter ähnlich, nicht wahr?" Er versuchte es mit einem Lächeln, aber es fiel schief aus. "Ich werd mir schon was einfallen lassen. Weißt du, ich kann den Leuten schlecht erklären, dass das dir gehört. Oder meiner Familie. Sie sehen nur, dass ich etwas behalte, während sie abgeben müssen, Marian. Aber ich bekomme das schon hin.. schh, oh bitte hör auf zu weinen." Etwas hilflos hockte er da bei ihr - halb hoffend, dass sie sich ihm in die Arme warf, halb befürchtend, dass sie ihm gleich ganz zusammenbrach. Sie war so stark. Sie tat so stark..und niemand war da gewesen. Er war nicht dagewesen. "Oh Marian, es tut mir so Leid.", murmelte er tonlos.
Und er hatte Glück... oder Pech, das war wohl Interpretationssache. Sie warf sich um seinen Hals, schlang die Arme ganz fest um ihn und schluckte auf. Das Pech hierbei war wohl, das sie ihn mit ihren Tränen benetzte, die ihr Haltlos aus den Augen flossen. "Aber es sind meine Sachen.. sie gehören mir" schluchte sie, wie ein kleines Mädchen, dem man seine Puppe genommen hatte. Nicht dass ihr die Sachen so unglaublich viel bedeuteten. Aber es waren die Erinnerungen, die daran hingen. Die Erinnerungen die sie jetzt so schmerzten. "Ich will sie haben.. sie gehören doch mir" flüsterte sie leise unter Tränen und Schluchzern
"Ich weiß, Marian..ich weiß.." Robin seufzte leise. Einen Arm schlang er um sie, mit dem anderen strich er sanft und behutsam über ihren Rücken. "Sie gehören dir und du sollst sie zurück haben." Er bekam kaum Luft bei ihrem Würgegriff und sein Umhang wurde ganz nass, aber das war egal. "Es ist noch ziemlich früh. Sag mal, hast du überhaupt schon was gegessen? Dir fehlt sicher Schlaf.." Er strich ihr kurz sanft über den Kopf. "Versprich mir, dass du dich ausruhst heute, ja?" Noch einmal musste er seufzen.
Sie schüttelte den Kopf und löste ihren Griff zumindest etwas. Sie wollte ihn ja nicht erwürgen. "Nein ich hab die ganze Nacht nicht geschlafen, ich musste mir ja Sorgen um dich machen." sie schniefte leise und legte den kopf auf seiner Schulter ab und schloß die Augen. noch immer sickerten vereinzelte Tränen aus ihnen hervor, doch es war weniger geworden. "ich hatte so angst, dass ich dich wieder verliere"
"Aber ich hab dir doch versprochen, dass ich auf mich aufpasse.." Man hörte das leise Lachen in seiner Stimme, aber es klang besorgt. "Ich bestehe darauf, dass du dich gleich wieder schlafen legst, hörst du? Und um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Es weiß ja gar keiner, dass wir was damit zutun haben. Noch weiß man nicht einmal, dass etwas passiert ist." Seine Lippen berührten sanft ihren Scheitel. "Sag einfach, du bist krank, ja? Ich komm dich heute Abend besuchen, wenn du magst.", meinte er leise.
Sie setzte sich etwas mehr auf, hob den Oberkörper, damit sie ihm ins Gesicht sehen konnte. Ein oder zwei tränen perlten noch über ihre Wangen, als sie ihn ansah und sanft über seine Wangen strich. "Ich.. versprech dir garnichts. Du bist ein Schuft, einem solchen Mann verspricht man doch nichts." sie lächelte bei diesen Worten und ihre Augen bekamen einen liebevollen Glanz. Langsam senkte sich ihr Gesicht zu dem seinen. Ihr Herz fühlte sich an, als wollte es ihr aus der Brust springen, als sich ihre Lippen berührten. Der Kuss war anders. Er schmeckte salzig von ihren Tränen und er war viel kürzer als der Letzte. Er dauerte nur einen Wimpernschlag, und doch war es ein kuss "Aber kommen darfst du gerne heute nacht"
Und dieser Kuss, dieser Moment - er reichte, um Robins Gesicht zum Strahlen zu bringen. "Vergiss nicht..wenn der König zurückkehrt, habe ich wieder Namen und Besitz!", murrte er, aber das Grinsen auf seinen Lippen stand im krassen Gegensatz zu diesem Ton. Er klemmte ihr eine Locke hinters Ohr. "Nun, dann versprichst du mir eben nichts. Versuchen solltest du es trotzdem."
"wenn ich mir mit dir die Nacht um die Ohren schlagen muss, dann wäre es wohl klug zu schlafen.." meinte sie leise und musterte ihn. "wenn der König zurückkehrt?" ihre Stimme war hoffnungsvoll "dann bist du wieder..Robert of Locksley?"
Er nickte leicht. "Mehr als das, Marian. Man wird mich belohnen für meine Dienste für das Königshaus. Denk nur daran, wie schön es wäre, auf Locksley Manor zu leben.. die Wiesen grün im Sommer, warm vorm Kamin im Winter.. denk nur, wie besser es den Menschen gehen würde!" Robin sah sie nachdenklich an. "Aber solange er nicht hier ist, bin ich ein niemand. Und bald auch vogelfrei, wenn ich nicht aufpasse. Ich werd dafür sorgen, dass Nottingham und Locksley auch versorgt werden. Aber erst in den nächsten Tagen..sonst ist es zu auffällig." Ganz sanft zog er sie mit sich hoch. "Oh ja. Robert of Locksley. Und jetzt bitte ich dich, zurück zu reiten, um dich auszuruhen.." Er schmunzelte. "..auch wenn ich weiß, dass du ohnehin nicht auf das hörst, was ich zu dir sage."
"ja..." sie sah ihn lange an Auf Locksley Manor zu leben. Aber was wird aus mir? Wo werde ich leben? Wohin wird man mich schicken? Wirst du mich bei dir behalten? wirst du mich heiraten Robin? Wirst du mich davor fragen,ob ich will? Oder wirst du mich vergessen, wenn all die Damen Englands den Helden des Königreichs umgarnen? Gedankenverloren stand sie mit ihm auf. "Vielleicht hör ich ja doch auf dich..."
„My Lord Sheriff, ich bin froh euch zu treffen“ Stolz streckte der Earl of Huntington dem Sheriff of Nottingham die Hand zur Begrüßung hin. Die 4 Soldaten hoben die schwere Truhe vom Wagen. „Hier seht ihr die Gelder, die ich für unseren Herren John gesammelt habe“ Mit dem Schlüssel um den Hals schloss er das Schloss auf und öffnete die Truhe. „Bitte, sie ist ganz voll!“ Die Münzen glitzerten in der Sonne, wie schön sie dort lagen! Keiner ahnte, dass es nur eine winzige Schicht war. Erst als der Sheriff mit einem Grinsen im Gesicht seine Hände in die Münzen tauchen wollte. „Was zum Teufel…!!! GISBORNE!!!“ Wütend sah der ältere Mann auf die Steine in seinen Händen „Was zur Hölle hat das zu bedeuten?“
(ich hatte das gefühl das würde dir gefallen ) sie versuchte es mit einem Lächeln und lies sich von ihm aufs Pferd helfen "wir sehen uns wenn es dunkel ist." Mein Liebster.. fügte sie in Gedanken hinzu, auch wenn sie es nie aussprechen würde
Wie bedrückt sie immer noch war. "Das tun wir. Pass auf dich auf. Da sind nur Spinner im Wald." Er grinste, trat aber zurück, ohne sie noch einmal berührt zu haben.. auch wenn er gern kurz ihre Hand gedrückt hätte. Und Robin sah ihr noch eine Weile nach. Eine lange Weile.
Gisborne fiel aus allen Wolken. "Mylord! Ich..ich weiß es nicht!" Der starke, forsche Mann hatte plötzlich Probleme mit den Worten. "Wir hatten Wachen! Überall! Und die Truhe war gut beschützt, es kann kaum sein, dass.." Er wusste gar nicht, wie er sich das erklären sollte. Huntigdon schon: "Dieser Mann! Traut Ihr ihm?", fragte er eine Spur leiser den Sheriff, aber Gisborne hörte ihn natürlich. "Unsinn! Ich und den Prinzen bestehlen! Das ist lächerlich, Mylord." "Und wer war es dann?"
(auja sag mal..haben die vielleicht sonst i-was in der truhe gelassen? so wie nen pfeil oder so? also mit absicht mein ich ^^)