"Natürlich hab ich sie noch. Ich hätte sie niemals hergegeben." sie strich ihm durchs Haar und drehte den Anhänger verträumt zwischen den Fingern "Es ist so ein schönes Stück. Und es hat mich an dich erinnert. immer wenn es um mich immer dunkler wurde, dann hatte ich es in der Hand und wusste, ganz am anderen Ende der Welt bist du, siehst dir vielleicht gerade den selben Mond an und denkst an mich." sie schwieg kurz einige Minuten "Albern nicht?"
Er schüttelte lächelnd den Kopf, nur ganz sachte, damit sie mit der Berührung nicht innehielt. "Gar nicht.. und manchmal hab ich auch zum Mond gesehen.." Robin schloss kurz die Augen, als er sein Gesicht an ihrem Schulterblatt vergrub. "Marian?"
"Ja Robin? der Mond... so weit getrennt und doch der selbe Mond, der selbe Himmel" flüsterte sie leise und mit seeligem Lächeln auf den Lippen "Was gibt es denn?" sie drehte den Kopf leicht zu ihm
"Ich.." Er sah von ihren Augen zu ihren Lippen und wieder zurück. "Jungs klettern auf Bäumen und reiten durchs Moor. Jungs machen Nachtwanderungen und brechen sich fast die Beine beim Rennen über halb abgeerntete Felder. Jungs wollen mit dem Schwert umgehen können, aber es ist viel zu schwer..nicht wahr? Und ja..Jungs machen blöde Witze und können nie ernst sein..da hast du Recht.. aber..Marian?" Robin grinste schief, aber es schien ihm, als poche sein Herz ganz hart gegen seinen Brustkorb. Er war es nicht gewohnt, über Gefühle zu reden. Er würde es auch nie sein. Er wollte es vielleicht nicht einmal.. Oh, wie wunderschön sie war! Die dunklen, vollen Wimpern, die tiefe, warme Augen umrandeten.. diese sanften Wangenknochen, das perfekte Kinn, die niedliche Nase, die glatte, junge Stirn, dieses Haar..diese..diese Lippen.
"Ja Robin?" gespannt sah sie ihn an. Er hatte ja recht und gerade er hatte jeden Blödsinn mitgemacht, war immer der gewesen, der noch etwas mehr übertreiben musste. Er war am schnellsten gerannt, am weitesten gesprungen, hatte am meisten Bier getrunken und am längsten getanzt. So war er immer gewesen, so unbeschwert und lustig. So ernst wie jetzt war er selten gewesen. Das machte sie noch neugieriger. Was jetzt wohl kam..
Er atmete tief durch, ehe er leise meinte: "..Jungs wollen keine jungen Damen küssen." Nun fand er seinen Charme und seine Unverschämtheit wieder. "Sie wollen vielleicht einem Mädchen einen Kuss stehlen, mit dicken Zöpfen und Reiterhosen. Eines, das so reitet, so lacht, so schießt wie sie selbst.." Er hatte eine Hand nach ihr ausgestreckt; zärtlich hob er jetzt ihr Kinn an, sah ihr in die Augen, als er murmelte: "Männer, Marian..Männer wollen Ladies küssen. Manche warten dafür drei lange Jahre lang.." Robins Daumen fuhr sanft über ihre Haut und er lächelte schief, grinste fast. "Wie auch immer. Damit hätten wir die Reifefrage also geklärt." Und dann - ja, tatsächlich - beugte er sich zu ihr hinüber, überwand die letzten cm, die sie seit seiner Rückkehr immer noch getrennt hatten. Schon immer getrennt hatten.. Ihre Lippen, voll und rot..so weich, so süß. Ein Kuss.
(ich sitz gerade quitschend im bett und könnte wie ein flummi auf und ab hüpfen so toll ist der post!)
Ihre Wangen schienen zu brennen, ihr war ganz warm geworden bei seinen Worten. Küssen... ein Kuss, da war er. Da war er wirklich und es kam so unerwartet, dass sie die Augen fast zu spät geschlossen hätte. Doch jetzt saß sie da, unfähig sich zu wehren, bevor seine Lippen auf ihre trafen. Seine Lippen schmeckten so wie er roch.. nach Robin. So vertraut und schön. Sie waren fest und sie merkte sein Verlangen, merkte auch wie lange er auf diesen Moment gewartet hatte. Aber was sie noch mehr merkte war ihre eigene Unsicherheit. Was sollte sie tun? Er durfte das nicht! sie hatte es ihm nicht gestattet! Man tat so etwas nicht einfach so.. aber es fühlte sich sehr schön und sehr richtig an.
(gut dann..bin ich beruhigt oh ein kuss ein kuss!)
Sanft und sachte nahm er ihr Gesicht ins eine Hände. Behutsam streichelte er ihre Wange, als wäre sie eine kleine Kostbarkeit; zu Hause gelassen, um sie vor der Welt zu schützen und jetzt wieder ausgepackt, ganz vorsichtig zu handhaben - mit Liebe zu behandeln. Robin lehnte seine Stirn an die ihre, als er den Kuss wieder löste. "Oh Marian.." Er lachte leise, aber er konnte kaum sprechen - es schnürte ihm die Kehle ein wenig zu, so sehr nahm ihn dieser Kuss, ihre Nähe, alles ein. "..ein Mann küsst, aber ein Ritter, ein Adelsmann hätte gefragt, nicht wahr?" Sie sah ihn ja nicht einmal an.. aber das war Marian. Sicherlich setzte sich gleich voller Empörung zu einer Standpauke an.. nur, weil er sie gern hatte. Oh, zum Teufel noch mal! Und wie er das hatte.
Es war schade, als es zu Ende war, und sie war froh, dass sie es nicht zuvor schon beendet hatte. Seine Hände waren anders als früher. Rau vom Kampf und nicht so weich und gepflegt. Ein wenig rochen sie noch nach dem Huhn, dass er gegessen hatte, aber das war alles egal, als sie jetzt die Augen aufschlug und ihn ansah "Oh ja, das hätte ein Edelmann. Aber du bist und bleibst eben ein Schuft Robert of Locksley!" Ihre Stimme war sanft und bei weitem nicht so schimpfend, wie sie es gerne gehabt hätte. "Eine Ohrfeige hättest du dir verdient, weißt du das?"
"Nein nicht wirklich" sie hob die Hand trotzdem und holte aus. Nicht weit und so traf sie auch nicht fest auf seine Wange. Es war vielmehr ein Streicheln als ein Schlag, liebevoll und warm blieb ihre Hand auf seiner Wange liegen "Wieso hast du das getan?"
Robin schlug kurz die Augen nieder; das Grinsen so breit, dass sich seine Wange unter ihrer warmen, weichen Handfläche mitbewegte. Aber dann sah er sie wieder an und er sah ernst aus. "Wieso küsst ein Mann eine Lady?"
"Weil......" ihr Blick wurde anders. erst etwas ängstlich und dann sehr kalt "Du brauchst nicht denken, dass ich so ein Mädchen bin! Denkst du ein paar romantische Worte reichen, damit ich mich dir so einfach hingebe!!" sie stieß ihn unsanft von ihm und rutschte zurück zur Bettkante Er war also auch nur ein Mann! Ein Mann für den sie ein Stück Fleisch war, das er besitzen wollte! "Du Lüstling! ich hätte wissen müssen, dass es kein Zufall war, das du immer dann kamst, wenn ich wenig anhatte!"
"Ich..bitte was?" Alles in ihm kippte um. So glücklich er eben gewesen war, so gekränkt, wütend war er jetzt. Sollte er lachen oder laut werden? Nichts von beidem war ihm möglich. "Oh Marian FitzPatrick.. wenn du so von mir denkst, dann gehe ich jetzt wohl besser. Und wieder kommen sollte ich wohl auch nicht." Robin stand auf und griff nach seinem Mantel. "Lüstling! Lächerlich.", schnaubte er. Er hätte es nie zugegeben - aber dieser Blick, diese Reaktion hatten mehr wehgetan, als alles andere zusammen. "Aber mach dir keine Sorgen, der böse Wegelagerer wird dich nie wieder belästigen. Werd schön glücklich mit deinem neuen Earl of Locksley." Er hatte sie ein zweites Mal verloren. Nein...falsch. Er hatte sie ja nie gehabt. "Tu mir einen Gefallen und bleib morgen Nacht von den Fenstern fern." Seine Stimme, plötzlich so kalt und rau, fühlte sich fremd an. Er widerstand dem Drang, sich über die Augen zu fahren. Und schon war er dabei, sich über die Fensterbank zu schwingen, um in die Nacht zu verschwinden. "So was Falsches.", fluchte er vor sich hin. "Lächeln und mit den Augen klimpern, aber dann plötzlich so, ja? Du weißt auch nicht, was du willst.." Dachte sie so von ihm, ja? Schön. Konnte sie ihm gestohlen bleiben... als ob.
"Oh verschwinde nur du..du Mistkerl! Wie vielen Mädchen hast du schöne Augen gemacht? Ich wär doch nur eine von vielen gewesen! Ihr Männer seit alle gleich, egal ob ihr Guisborne oder Locksley heißt! Ihr könnt doch garnichts anderes, als eine Frau zum Beischlaf zu zwingen!" Tränen traten ihr in die Augen. "Ich hab dir nie schöne Augen gemacht! Das hättest du wohl gerne... verschwinde einfach!"