"Unsinn du machst mich nicht nervös." meinte sie trotzig und kuschelte sich dann zu ihm. Genauer gesagt legte sie ihren Kopf an seine Brust und schloss die Augen. "Nur wenn du da so sitzt und auf mich herunter schaust. Außerdem bin ich müde ok?" murmelte sie. "Ist es so schlimm? ohne Bett mein ich? wo schläfst du denn jetzt?"
"oh auf dem Waldboden.. aber ich werde mir eine Hängematte bauen, weißt du? Die erscheint mir als sehr nützlich.." Er pustete sanft eine Haarsträhne von seiner eigenen Nase. Wie warm sie war, so vertraut, so.. Die haben mich zu ihrem Anführer gemacht, wollte er sagen, aber er ließ es bleiben - das konnte er auch später noch.
"Das klingt nass, kalt und unbequem!" meinte sie und schmiegte sich an ihn "hm schön warm" murmelte sie leise "eine Hängematte? das musst du mir irgendwann zeigen"
"hmhm ja.." nuschelte sie nur noch, halb eingeschlafen. ihre Lippen drückten sich kurz auf sein Kinn, nicht mittig, auf der seite wo sie lag, und sie kuschelte sich an seine Schulter. "schlaf gut.." waren ihre letzten verwaschenen worte, die sie ins Reich der Träume führte. Den leichten Kuss hatte sie garnichtmehr so wirklich mitbekommen
Er hatte noch etwas sagen wollen, aber da war ihr Atem schon ruhiger geworden - sie war eingeschlafen. Mit einem leichten Lächeln strich er über ihre Wange - ganz warm war sein Kinn, dort wo ihre Lippen es gestriffen hatten. "Süße Träume, liebste Marian.", murmelte er sanft. Und er blieb noch ein wenig bei ihr - allein schon und nur, um noch ein wenig ihrem Atem zu lauschen, das Kitzeln ihres Haares auf seiner Haut zu spüren - das Gewicht ihres hübsches Kopfes auf seiner Schulter und die Augenlider geschlossen, ganz ruhig und im Traum.
Sie schlief wirklich gut, schöne träume von früher. Ausritte durch den Wald mit Robin, schießübungen mit dem Bogen, Kuchen klauen und im hohen Gras liegen um ihn dort kichernd zu essen.
Nur ungern ließ er sie in dieser Nacht allein - aber am nächsten Morgen war er fort und er war auch pünktlich zur Ablöse da, als es an ihm war, die Nachtwache zu halten - ebenso wie er da war, als die anderen sich zur Versammlung um den Feuerplatz herum ansammelten.
"Oh..du hast sie gesehen, nicht wahr?" Er streckte sich ausgiebig. "Sie ist noch sehr viel schöner, als man denkt, weil sie wirklich eine unglaubliche Person ist." Mehr sagte er nicht dazu - genießen und schweigen war das höchste Gebot. Er sah in die Runde. "Der Steuereintreiber erreicht Locksley Manor morgen, kurz vor Sonnenuntergang. Master Huntingdon - so schimpft er sich - wird dann mit Gisborne speisen." Und mit Marian. "Es wird ingsamt zehn Wachen geben, um die wir uns Gedanken machen müssen. Und sobald die Herrschaften schlafen.." Ein Grinsen stahl sich auf seine Züge, während drei Männer sich um frischen Haferbrei bemühten. Robin war jetzt aufgesprungen und hatte sich einen Stock geschnappt, mit dem er einen groben Umriss des Anwesens und der Umgebung skizzierte, während er den anderen seinen Plan nahelegte.
Begeisterung machte sich breit. Erst waren noch ein paar Einwürfe da, viele davon auf das Mädchen gerichtet, da alle natürlich mehr wissen wollten. Aber dann hörten sie alle zu, sie waren sehr begeistert, so viel Geld, so viel Ruhm und vorallem.. so viel Genugtuung! Robin verstand es gut die Männer zu begeistern. John nickte ab und an anerkennend. Ja er hatte schon die richtige Wahl getroffen!
Ihm fiel nahezu ein Stein vom Herzen; dass es so viel Zuspruch geben würde, hatte er nicht erwartet. "Einige von uns also werden unsren lieben Spender im Auge behalten - ich will, dass kein Schritt unbemerkt geschieht, sobald die den Forest erreichen." Die Namen der Männer rief er aus, die er dort haben wollte - schnelle, flinke, junge Menschen. Und der Alte, der Ruhe in die Sache bringen würde. "Harry? Du bist der schnellste Läufer, wie ich das so mitbekommen habe. Wenn irgendetwas ist, das euch beunruhigt, dann läufst du, so schnell deine dürren Beine dich tragen können und sorgst dafür, dass der Rest davon erfährt. Wir können keine Überraschungen gebrauchen!" Er sah zu Will und Rose. "Euch brauche ich vorne am Stadttor. Die letzte Ablöse ist kurz vor Sonnenuntergang, danach wird erst mal keiner mehr nach dem Rechten sehen.. außerdem bezweifle ich, dass die Männer sich so gut kennen, dass sie besonders viele Worte miteinander wechseln.. ihr werdet also dem guten Herrn seine Sachen abnehmen und ihn ins Land der Träume schicken. Ich dachte mir, Rose könnte da gut noch ein Ablenkungsmanöver starten.." Er sah fragend zu den beiden. Rose zuckte mit den Schultern. "Wenn's hilft."
Will stöhnte "mit der zusammen? Muss das sein? kann ich das nicht lieber alleine machen." er verdrehte die Augen wie ein kleiner Junge, dem seine Mutter gerade gesagt hatte, dass er ins Bett gehen solle, anstatt weiter zu spielen.
Robin hob eine Braue. "Ich denke, ihr seid da professionell und bedacht genug, meint ihr nicht?" Auch wenn er sich da bei Rose nicht so sicher war. Die zankte einfach zu gern. "Ich vertraue euch. Aber enttäuscht mich nicht." "Und was passiert mit dem Zeug, wenn wir es erstmal haben?" Das war Allan. Robin hatte sich inzwischen wieder gesetzt. "Wir werden das Geld umfüllen müssen, wie bereits gesagt. Und ein paar von uns werden heute Abend Steine sammeln, wenn wir mit unsrem Kram hier fertig sind - damit die Truhe noch schön gefüllt ist, wenn die Männer sie am nächsten Morgen wieder in die Kutsche tragen. Die Steuern kommen dann zurück zu denen, die für sie hungern müssen." "Und was bekommen wir?" Robin fuhr sich über das leicht stoppelige Kinn. "Nehmen um zu geben, Rick." Er hielt dem Blick des Mannes stand - blond, groß, breit. "Natürlich brauchen wir was für uns, aber in erster Linie soll keine Familie aus diesen 10 Dörfern Hunger leiden müssen in den nächsten Wochen. Wenigstens bis in den Sommer dürften sie mit den Mengen kommen, die der Mann da mit sich trägt.." Einstimmiges Nicken. "Im Laufe der nächsten Tage werden in jedem Haus, in jeder Familie ein paar Münzen auftauchen. Und dqas meine ich genauso, wie ich das sage." Robin besah sich die Männer. "Wir gehen auf die Märkte, klopfen bei denen, die krank sind und die, die wir kennen, denen sagen wir, dass sie nicht mehr allein sind. Keiner soll mehr denken, dass er allein ist.", endete er schließlich. "Weil Robin Hood und seine Männer in Sherwood sind und für die Gerechtigkeit kämpfen!" Es war wieder Allan und er hatte einen Hauch von Sarkasmus in der Stimme; trotzdem grinste er. Gelächter. Der Vorschlag war angenommen. "Vielleicht solltest du ein Lied dichten, Junge! Damit die Leute um Nottingham auch mal von uns singen!" Das war der Alte, sein Name war Phil. Robin grinste leicht, als er einen Blick mit John wechselte. "Gibt es noch Fragen?", hob er ein letztes Mal die Stimme, als bereits Essen ausgeteilt wurde und man sich langsam wieder beruhigte, aufgeregt, vielleicht auch ein wenig beunruhigt - vor allem aber mit breiter Brust vor Stolz und Übermut, bald zum Helden der Nation zu werden. ()
Gesagt, getan! Steine wurden gesammelt, Beutel wurden genäht, weil nicht genug da waren, und John der Meinung war, das es besser war zu viel dabei zu haben. Es war ein wirklich lustiges Bild den großen John mit einer kleinen, gebogenen Ledernadel in der Hand an einem Beutel nähen zu sehen. Mit zusammengekniffenen Augen saß er am Feuer und nähte eifrig, was so manchen zum schmunzeln brachte.
"Rose?" Will seufzte und hielt ihr drei Gänseblümchen unter die Nase "Wir müssen uns zusammenreisen, wenn wir das heir versauen, dann hängen wir am galgen"