Er schloss einen Moment lang die Augen und wartete auf den Schmerz - egal. Aber er blieb aus; fürs Erste wohl. Also öffnete er sie wieder. "Ich schwöre es. Beim Grab deiner Mutter, ich schwöre es." Robin erwiderte ihren Blick abwartend.
unsicher sah sie ihn an. verletzt.. auch wenn sie es normal nicht zeigen wollte. "Gut. es werden noch 6 Männer des Sheriff hier sein. es werden also 10 sein. Und es wird sehr viel Geld sein, sehr viel! In 10 Privonzen waren sie schon. Ich.. konnte schlecht fragen, wie sie die Truhe bewachen. aber sie werden wohl wenig im Haus sein. Damit meine..du weißt meine Tugend gewahrt bleibt. oh..das tut sie übrigens nicht, wenn du mich halb nackt siehst!"
Ein schmales Grinsen huschte über seine Züge. "Um deine Tugendhaftigkeit mach dir mal keine Sorgen.. oh und war ich nicht derjenige, der auf die Idee mit der Decke gekommen ist?" Er fasste sich an das leicht stoppelige Kinn. "Zehn Leute..gut. Ich gehe davon aus, dass sie den Keller benutzen.. wo sonst sollte es sicherer sein?" Robin nickte. "Danke."
ihr Blick wurde..ja fast trotzig. wie ein kleines Mädchen. "Ja, wahrscheinlich, weil der Anblick nicht ertragbar war." maulte sie und drehte sich zum Fenster um "Ich denke auch ja..aber Robin ich kann dir.. nicht helfen, wenn ihr hier seid."
"..das erwarte ich auch nicht. Das will ich auch nicht." Er machte sich Sorgen um sie. Natürlich tat er das.. sein Blick lag trotzdem beinahe belustigt auf Marians schönem Rücken. "Ach Marian. Kann man es dir überhaupt rechtmachen? Schaut man hin, ist es ne Sünde und schaut man weg, wird einem vorgeworfen, nicht hinschauen zu wollen... du weißt auch nicht so ganz, was du willst, hm?" Er trat hinter sie - gerade so nah, dass er den Duft ihres Haares vernehmen konnte, aber nicht so nah, dass er sie hätte umarmen können. Nur so wenige cm lagen zwischen ihnen.. und doch war sie so weit fort.
sie schwieg, kaute auf ihrer Lippe herum. mehrere Minuten lang. "Waren es..viele? ich meiene... Frauen. waren sie schön? ich habe gehört die Frauen dort sind so schön, dass sie schleier tragen müssen, weil die Männer sonst den Verstand verlieren"
Er lachte leise. "Marian, wie oft soll ich es dir noch sagen? Es gab da keine Frauen, nur Männer in Rüstungen.. Männer und ihre Schwerter.. einmal hab ich welche gesehen - bei unsrer Ankunft in Messina. Sie tragen wirklich Schleier aber.." Er sah an ihrer Schulter vorbei, hinaus auf die Ländereien, die eigentlich ihm gehörten. "..ich hab nicht drunter nachgesehen. Sicher war keine von ihnen so schön wie du." Marian wusste, wie wenig er von Gefühlsduselei hielt. Wenn sie das jetzt nicht so hinnahm, war sie selbst Schuld.
sie dehte sich langsam zu ihm um und lächelte leicht seufzend "Ich ... muss dir wie ein dummes Kind vorkommen oder? Es tut mir Leid Robin.. du musst viel schlimmes erlebt haben" meinte sie leise. Er war ihr so nah... Aber irgendwie doch so weit weg.
"Sprich nicht so von dir.." Er berührte ihre Fingerspitzen, nur ganz kurz. "Was soll dir schon Leid tun? Ich hab mein Schicksal selbst gewählt, Marian..", antwortete er ebenso leise - und es klang eher wie eine Entschuldigung. Robin zuckte mit den Schultern. "Nicht mal in meinen Träumen hätte ich es mir so schlimm ausgemalt, Marian. Ich war so dumm.", murmelte er ein wenig abwesend, als wäre er wieder dort, auf dem Schlachtfeld - Soldaten, die in seinen Armen starben, andere, die auf ihn losgingen..
Sie sah ihn an, musste daran denken, wie es wohl für ihn gewesen war. Sie waren sich so nah, die kurze Berührung, es war so schön. Sie konnte kaum anders als ihn zu umarmen. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter "Verzeih mir, das war dumm. Ich bin froh, dass du wieder..hier bist"
Robin sagte nichts - er schloss nur die Augen und vergrub das Gesicht in ihrem Haar, diesem wunderschönem, seidigem, braunem Haar. Erst nachdem sie den Kopf auf seine Schulter gelegt hatte, schlang er beide Arme um sie - locker, nicht zu fest, aber nah, haltend. Ihre Nähe tat so gut, dass es fast schon wieder wehtat. Er wollte etwas sagen, etwas Lustiges, Lockeres, Feixendes, irgendwas - aber er tat es nicht. Robin sog nur ihren Duft ein, spürte ihren Herzschlag an seinem und versuchte, alles andere zu verdrängen.
Ein paar Tränen benetzten seinen Hals, doch es waren eher Tränen der Freude. Sie hatte gedacht er wäre tot So lange keine Nachrichten mehr.. Prinz John hatte viele Postwege gesperrt, doch das wusste sie ja nicht. Nichts hatte sie aus dem Heiligen Land von ihm gehört. Und die Zeit hier war so schlimm gewesen. "Wirst du bleiben? Wirst du bei mir bleiben?" flüsterte sie leise mit erstickter Stimme
Robin nickte. "Ich geh nicht nochmal, darauf kannst du dich verlassen." Er lächelte leicht, als er sich von ihr löste - aber nicht so weit zurück trat, dass die Nähe fort war. Ganz behutsam wischte er die Träne fort, mit der anderen Hand gab er ihr das Taschentuch zurück. "Und jetzt wein nicht.." Das Lächeln ging in das schiefe Grinsen über.
"Ich wein garnicht du Blödmann" meinte sie trotzig und schniefte. Dann wischte sie sich die Tränen weg "Bin doch kein kleines Mädchen mehr" es war wie früher, wie damals, als sie noch 15 oder 16 gewesen waren. "Ich versuche noch mehr heraus zu finden, wegen dem Geld.. kommst du morgen dann wieder? Oh und Guy war heute in Nottingham."
Er lachte leise. "Nein..natürlich weinst du nicht.. eine Fitzgerald weint nicht, nicht wahr?" Wie oft sie das damals gesagt hatte.. Oh, er fühlte sich so alt! "Ja..ja, ich komme morgen nochmal - vorausgesetzt, da sind Blumen am Fenster." Robin grinste, runzelte aber beim Vornamen des Mannes die Stirn. "Aber..was wollte er da? Hm..verstehe, ihr seid zusammen hin, oder? Und er musste wohl noch Einiges klären.." Allein der Gedanke!