"Oh ja, mehr als nur ein wenig. Stell dir das vor..ich kugelrund! Weißt du es.. fällt mir schwer das zu sagen, aber wir haben nicht darüber geredet. Vielleicht sollten wir.. du weißt schon, gewisse Dinge nicht mehr tun, bis wir in Sicherheit sind."
Stuart schmunzelte. "Hm..vielleicht, ja." Sein Blick schweifte über das bunte Treiben. "Komm..ich glaub, unser Schiff ist das da hinten!" Er deutete auf einen alten Frachter.
Es war keines der wunderschönen Segelschiffe, die ELiza sich ausgemalt hatte, es war ein Frachtschiff. Aber es war wohl in Ordnung, würde schon gehen.. Sie sahen sich in ihrer Kabine um und der Mann hatte recht gehabt, es roch wirklich nach Tee. Lange würden sie ja nicht hier bleiben müssen. Nur eine Nacht.. Die Betten, wenn man sie so nennen wollte waren Feldbetten, die im Raum nebenbeinander standen. Ja, normale Bürgerliche reisten eben so. Eliza beschwerte sich nicht, es wäre auch sinnlos gewesen. "Es ist nett, also zumindest füf rin Frachtschiff." Wegen ihrem Gepäck hatte Stuart einen jungen Matrosen angesprochen, und die Koffer wurden tatsächlich zum Schiff gebracht. Es schien alles gut zu laufen.
Stuart - als erfahrender Reisender - hatte sich umgesehen und schien auch ganz zufrieden zu sein. "Es ist in Ordnung", nickte er. "nur auspacken solltest du nicht.. hier sieht nichts so aus, als würde es einem Nordseesturm wirklich standhalten.. aber morgen sind wir dann in Frankreich." Er berührte sanft ihren Unterarm.
"Oh Franzosen in Frankreich? sag blos.." sie lachte und küsste ihn sanft "Sag mal, wenn wir ausgelaufen sind, können wir dann an Deck gehen und aufs Meer sehen?"
"Aber auf jeden Fall sollten wir das tun!" Das Schiff lief ja am Abend aus.. nicht mehr lange und dann legte es ab. Ein kurzes Gespräch mit dem ersten Offizier und dann gingen sie zusammen nach oben.
Eliza sah auf die Lichter im Hafen.. Traurigkeit erfüllte sie. Sie vermisste ihre Eltern, aber die Liebe zu Stuart war größer. Sie kuschelte sich an ihn. Jetzt waren sie in Sicherheit.. oder? Solange sie noch Englischen Boden unter den Füßen gehabt hatten war immer die Gefahr gewesen entdeckt zu werden. Sie fühlte sich befreiht
Er strich ihr sanft über den Rücken. "Alles wird gut", sagte er - und das erste Mal klang es fest und zuversichtlich. Sie hatten den ersten Schritt getan. Die Häuser, Lampen und Schiffe der Hafenstadt wurde nimmer kleiner und kleiner, bis sie nur noch Lichter am Nachthimmel waren.
"Weißt du jeden anderen, der mir das jetzt sagen würde, den würde ich für verrückt erklären.. aber dir glaub ich jedes Wort" flüsterte sie leise "Frankreich.. weißt du ich freu mich auf Wein, auf Käse und Baguette und natürlich einen Kuss in Paris, der Stadt der Liebe." sie kicherte und kuschelte sich an ihn. Frankreich.. irgendwie hatte der Gedanke etwas romantisches. Sie wollte mit Stuart die ganze Welt sehen, auch wenn sie sich immer noch sehr Jung und unbedarft vorkam.
"Oh ja soll es! Und ich denke das, was du meinst heißt Liebe. Da ist es wohl normal, dass man nur das Beste von seinem Liebsten denkt. Und glaube mir nichts liebe ich mehr als dich.. zumindest momentan. Erdbeeren sind auch sehr verlockend.." meinte sie grinsend und zwinkterte ihm zu.