"Aber er hatte doch garkeine chance gegen dich... seine hände beschäftigen sich sonst mit federn oder dem Klavier, nicht mit schweren Lasten oder prügeleien..." sie musterte ihn wirklich ärgerlich, aber ihr blick wurde mit der zeit etwas milder "vorallem versteh ich nicht wieso.."
Er seufzte leise. "Ach Alice.." George sah zu ihr hoch. "Das wundert mich wirklich. Oder auch nicht." Er zuckte mit den Schultern. "Kannst du es dir denn gar nicht denken?"
"Nein, eigentlich nicht.. weil ihr beide so liebe Menschen seid und ich euch beide so lieb hab.. so unendlich gern, dass es schlimm ist, wenn ihr euch prügelt.."
"Ich.." Er schüttelte den Kopf und unterbrach sich damit selbst. "Ich denke, du solltest mit Liam darüber reden, Alice. Das..geht mich nichts an. Also ja schon, aber er soll dir das mal schön erklären." George grinste schief. "Es tut mir Leid. Wirklich. Es war idiotisch und grob.. so bin ich eigentlich nicht." Er schämte sich wirklich.
"Ich weiß.. darum war ich ja so geschockt." sie setzte sich zu ihm in den nassen Sand, kleid war plötzlich egal "Aber weißt du ich hab dich trotzem sehr gern.. mein liebster"
George lächelte erleichtert und sein Herzschlag machte so etwas wie einen triumphierenden Sprung. "Ich dich auch. Ich dich auch.." Er griff sanft nach ihrer Hand.
"George? ich vertraue dir..." sie sah ihm tief in die Augen "Als ich ein..Kind war und im Waisenhaus, hab ich DInge erlebt, die alles andere als schön waren, Dinge die ich lange verdrängt habe.."
Er nickte leicht, weil er nicht wusste, was er sagen sollte.. er wollte sie nicht verunsichern oder dergleichen. George drückte nur sanft ihre Hand und erwiderte den Blick.
"Es kam so viel wieder hoch.. grade in deiner Nähe.. nicht wegen dir.. weil es..nähe war, nähe die so intim war, dass ich sie nicht ertragen hab und meine erinnerungen in Form von Alpträumen wiederkamen."
"Verstehe..", meinte er langsam. "Schau mal Alice, ich habe wirklich nicht vor dich zu irgendwas zu drängen, im Gegenteil..aber das..weißt du ja auch.." Er lächelte sanft. "Es ist schrecklich, dass du so ein schweres Leben hattest. Aber ich bin froh, jetzt den Grund zu kennen für die Alpträume und die ganze Situation.. danke für dein Vertrauen."
"Ich... ich weiß, dass du das nicht willst, es waren..ich weiß auch nicht, was genau es war. ich glaube..das klingt so dumm, es war der geruch.. weil der geruch von teuerem parfüm, mich an meinen vater erinnert, der mich gerettet hat..vor diesen männern, die..die..... und irgendwie..dann auch noch nähe und.. ich weiß nicht was genau es alles war, doch es war... trotz all meiner liebe zu dir, es war zu schwer für mich"
George nickte, sehr langsam. Eine Weile lang schwiegen sie. "Und was..heißt das jetzt? Also für uns?" Er sprach sehr leise. Sein Blick ging aufs Wasser hinaus.
sie schluckte und folgte seinem Blick. das Meer hatte etwas sehr beruhigendes. "Weiß ich nicht..?" meinte sie langsam und leise "Ich denke nicht, dass es mit einem anderen Mann einfacher oder anders wäre, ich tu mir auch schwer, Liam zu berühren. Es liegt ja nicht an dir.. sondern daran, dass du ein Mann bist. Aber ich liebe dich.. und wenn du mich jetzt nicht mehr willst, dann versteh ich das.."
"Unsinn. Ich geb dich doch nicht auf, Alice. Uns nicht." Er lehnte den Kopf leicht an ihre Schulter, die seichten Wellen beobachtend, die sich schäumend am Ufer brachen. "Wir sind doch ein starkes Team. Es ist schon viel passiert und wir sind immer noch zusammen, nicht wahr? Wir haben alle Zeit der Welt, wenn du magst. Nunja, zumindest, bis du wieder nach Hause segelst.. aber immerhin. Diese Zeit sollten wir genießen." George schenkte ihr ein aufmunterndes, zuversichtliches Lächeln.