Lily sah dem Mädchen dabei zu, wie.sie.sich drehte und lächelte. Es war schön wie sie sich freute. Was sie aber ärgerte war, dass Martha sie durchschaute. "Er ist nett, ja. Aber auch gefährlich.. man sollte ihn nicht verärgern und ihm aus dem weg gehen, wenn er schlechte Laune hat. Und alles andere... Naja. Es wäre dumm einen unerreichbaren Mann zu mögen, oder?" Lily zuckte mit den schultern. "und ich weiß auch nicht, ob er mich mag.... unsere beziehung ist kompliziert"
Sie nickte etwas. "Ist wohl nie so leicht, oder?" Martha seufzte; lächelte aber auch. Die Liebe..wie aufregend! "Ich war noch nie verliebt.", gab sie aufgeregt zu.
"Ich auch nicht." Lily hatte den Kopf in die Hand gestützt. "Nicht bis.. jetzt glaub ich. Ich bin nicht ganz sicher. Ich hab mich immer gefragt, woran man die Liebe erkennt." Sie zuckte leicht mit den Schultern und Lächelte. Das Mädchen war unglaublich niedlich. "Sicher wirst du bald herausfinden wie es ist verliebt zu sein. Vielleicht kannst du mir dann ja sagen, ob ich verliebt bin.. oder einfach nur verrückt." Lily schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht einmal ob ich ihn ansprechen darf.. Es ist so kompliziert."
"Hm", meinte das Mädchen nachdenklich (und weise, wie es nur junge, unschuldige Dinger können). "Dann musst du es herausfinden. Und dich trauen. Wenn ich dir helfen kann, dann sag mir Bescheid." Sie strahlte Lily an in der Hoffnung, eine neue Verbündete oder sogar Freundin gefunden zu haben.
Lily musste einfach lächeln bei diesem Mädchen. Sie war so gut gelaunt und fröhlich. "Ich hoffe es, ich weiß nur nicht, wie ich es anstellen soll. Er ist wunderbar, aber.." sie schüttelte den Kopf. "Naja, vielleicht werde ich ihn heute Abend einfach fragen." Sie stand auf und ging zu ihrem Kleiderschrank.
"Wirklich?" Sie sah die junge Frau mit großen Augen an. "Wie aufregend.. wow..sind das schöne Kleider!" Martha war aufgesprungen, um Lily über die Schulter schauen zu können. Sie betrachtete begeistert die schönen, teueren Stoffe: Die alte Hexe hatte weitere Kleider in Lilys Größe auf das Zimmer bringen lassen. "Welches wirst du anziehen, Lily?"
"oh, ich.. ich weiß es nicht. Das sind mehr Kleider, als ich je besessen habe. Und so wunderschöne.." Ehrfürchtig strich sie über die schönen Stoffe. Am Ende wurde es ein blaues Kleid, das sehr damenhaft war. Sie sah wirklich wie eine echte Hofdame aus. "unglaublich. Ich seh so.. anders aus, nur durch ein Kleid... So kann ich auf jeden Fall mit Andrew reden."
Sie grinste etwas. "Wie eine vom Adel siehst du aus." Sie half bei der Schnürung und dann bei Lilys Haaren. "Haare kann ich gut flechten, keine Sorge..", versprach sie ihr motiviert.
Lily ließ sich von Martha gerne die Haare machen. "Das kannst du wirklich gut. Oh ich muss mich mit ihm treffen. Hoffentlich hat er heute überhaupt Zeit. Er muss sicher viel arbeiten." Sie beschloss ihm auf jeden Fall ein Taschentuch zu besticken Vielleicht konnte sie ja auch einen Brief schreiben. "kannst du schreiben Martha? "
"Wirklich? Perfekt! Ich werde jetzt erst einmal schauen, was die Madamme heute von mir will. Und dann werde ich ihm schreiben.. heute oder morgen." Lily lächelte und begutachtete sich noch einmal im Spiegel. "Du kannst zaubern Martha."
"Danke." Sie lächelte etwas. "Mrs. Wigston ist heute in der Stadt, Besorgungen machen. Ich fürchte, du darfst dir einen schönen Tag machen." Das Lächeln wurde zum Grinsen.
"wirklich? Oh.ich bin ein Glückspilz!" Sie kicherte. "hast du etwas Zeit? All diese Kleider in meinem Schrank... Du solltest auch eines davon anprobieren! Und dann nun... Kannst du mir ein paar Sachen besorgen? Ich brauche ein Taschentuch, Garn zum Sticken, am besten rot und dazu noch etwas zum schreiben.. Für einen... Brief. Einen liebesbrief!"
Sie lächelte aufgeregt, nickte. Zusammen durchstöberten sie die Kleider. Es waren wirklich wundervolle dabei. Leider war Martha aber etwas zu klein, was aber niedlich aussah, da der Saum einfach viel zu lang ausfiel. Die Mädchen kicherten und überlegten lange, was sie dem jungen Lord schreiben sollten. Was sollte man einem Adligen auch schon in so einem Fall sagen und vor allem wie? Es war wirklich sehr aufregend! "Was schreiben wir ihm denn bloß?" Den halben Nachmittag saßen sie auf Lilys neuem weichen Bett und träumten und reimten sich Dinge zusammen.
Es machte wirklich Spaß mit Martha. Sie war so gut gelaunt und hoffnungsvoll, da musste Lily einfach daran glauben, dass es ein guter Plan war mit Andrew zu reden. Treffen wollte sie sich, ganz romantisch nach Sonnenuntergang, bei den Rosen.. diesen wunderschönen Rosen! Lily hatte es tatsächlich geschafft ein Taschentuch zu besticken. Nur an einer Ecke ein geschwungenes L, einen Buchstaben, den sie schon kannte. Dazu ein paar Schnörkel und der Versuch einer Blume. Sie wollte es ihm geben. "Was schreib ich denn jetzt!" sie sah auf die noch leeren Blätter. "Liebster Andrew... triff mich nach Sonnenuntergang bei den Rosenbüschen." Sie überlegte und sah Martha an. "Oder soll ich nur lieber Andrew schreiben..? Ach das klingt auch nicht wirklich gut." Es gab so viel, was sie ihm sagen wollte, aber wie sollte sie? Wie sagte man einem Mann, der so über einem stand, dass man ihn mochte.. auf diese seltsame Art, bei der sie nicht sicher war, ob es vielleicht...Liebe war?