John hatte sich schon fast zum gehen gewand. Jetzt sah er ihn wieder an "mein Name ist John Little!" ein wenig Gehüstel, das fast wie lachen klang drang aus der Menge an Männern. "oh ja, little John" murmelte einer etwas Lauter
"John Little..soso." Robin fuhr sich über das Kinn und sah den Northway entlang. Seine Frage verkniff er sich. Er hatte schon selbst eine Idee. Also stand er da und sah den Männern und der Tochter des alten Bäckers zu, wie sie zwischen den Bäumen verschwanden. "Little John und seine Bande Gesetzloser.", murmelte er mit einem Blick auf seine nackten Zehen. Zurück in England und schon kalte Füße. Na das würde ein Spaß werden!
"In England gibt es keine Gesetze mehr, wie können wir dann Gesetzlose sein?" einte Will lachend, eh auch er verschwand. John musterte ihn von oben bis unten "nun dann versucht euer Glück in Locksley, wenn ihr so dumm sein wollt."
Robin sah dem Jungen Stirn runzelnd nach, dann meinte er zu dem großen Mann: "Was ist so dumm daran, das zurückzufordern, was mein ist?" Er erwiderte Johns Blick. War ihm sein Vorhaben so sehr vom Gesicht abzulesen? Schließlich meinte er: "Prinz John regiert also anstelle seines Bruders? Leben jetzt in allen Wäldern Männer, die keine Steuern mehr bezahlen können und rauben wiederum jene aus, die es gerade so noch schaffen? Wem ist damit geholfen?" Er wollte gar nicht aufmüpfig klingen, wirklich nicht. "Raubt ihr nur einzelne Reiter aus? Oder traut ihr euch auch an teure Kutschen ran?" Guy of Gisborne. Da lebte ein Mann in seinem Haus.
"Von Dummheit sprachet Ihr, nicht ich." Jetzt grinste er beinahe ein wenig verschmitzt. "Ich denke, dass es durchaus möglich wäre, eine Kutsche zu überfallen. Aber das ist Eure Sache. Trotzdem wäre es besser, von den Reichen zu nehmen, die sich ins Fäustchen lachen bei den Anteilen, die sie ja anscheinend zahlen müssen, nicht wahr?" Er zuckte mit den Schultern. "Nun denn, Little John - es war mir eine Freude.. mich von Euch allen ausrauben zu lassen." Er deutete einen spöttischen Diener an - und wandte sich zum Gehen. Die letzten Meilen zu Fuß! Er war doch kein einsamer Söldner! Robin biss sich hart auf die Lippen. Vater, Mutter, tot.. Einen Moment lang schweiften seine Gedanken zu seiner dritten Person, aber dort verweilten sie nicht lang. Also setzte er einfach einen Fuß vor den anderen - so würde er allerdings vielleicht doch erst bis zum Dunkel in Locksley ankommen. Nunja, es gab Schlimmeres. ..achja? Gab es das?
Little John überlegte noch einen Moment lang, ob er dem frechen Bengel die Hosenbeine langziehen sollte. Allerdings, wenn er jetzt auf dem Weg nach Locksley war... würden das sicherlich andere für ihn erledigen.
Sir Guy of Gisborne hatte es sich gerade vor dem Feuer gemütlich gemacht. Die Dämmerung war über seine Ländereien hereingebrochen, und ein Rehschlegel kochte in der Küche vor sich hin. Seit fast 5 Monaten residierte er in Locksley Manor. Der Sheriff hatte es ihm geschenkt, als dank für seine meist sehr schmutzigen Taten. Seine Familie war als Raubritter von König Richard schon von ihrem Land vertrieben worden. jetzt residierte er hier, in einem durchaus reicheren Landgut. Guy war Normanne und für ihn waren die Adligen, wenn man sie denn dann so nennen mochte, die früher hier gelebt hatten, nicht besser als die Bauern, die auf ihren Feldern arbeiteten. Angelsachsen.. Pah, Bauern und wilde Tiere, ohne Sinn und Verstand. Doch ein schönes Landgut hatten sie gebaut, dass musste er zugeben... Schade, schade, dass sie ihre Steuern nicht mehr hatten bezahlen können. Bei dem Gedanken musste er grinsen. Wie dumm konnte ein Lord sein, wenn er nicht das letzte aus seinen Leuten herauspresste, sondern die Steuern das eigene Vermögen auffressen lies?
Die Nacht war längst über die Felder und Wiesen gekommen, als er sein zu Hause erreichte - oder zumindest das, was davon übrig war. Locksley war in sanftes Dunkel getaucht, aber das machte den Anblick auch nicht gerade besser: Die Häuser sahen heruntergekommen aus, die wenigen Menschen, die ihm bei dieser Stunde noch entgegenkamen, trugen zerschlissene, ärmliche Kleidung. Ein Karren lag mit gebrochener Achse dort, wo das Haus das Bäckers gestanden hatte. Hatten sie es abgebrannt? Wieso war Rose allein? Robin zog sich die Kapuze seines Umhangs - den sie ihm glücklicherweise gelassen hatten - tiefer in die Stirn, als er den Weg eines Soldaten kreuzte. War das ein Mann der Sherriffs? Er war stark bewaffnet. Wozu das? Was sollten ihm diese armen Leute schon antun? Robin war..schockiert, bestürzt über den Zustand des Dorfes, das er im Spätsommer verlassen hatte, damals - alles hatte geblüht, man war bei der Ernte gewesen. Alle halfen einander, es gab viele Kinder, die herumspielten. Sein Vater war ein gerechter, loyaler Herr für diese Leute gewesen. Was war nur hier geschehen? Als Locksley Manor in Sicht kam, stellte er mehr oder weniger beruhigt fest, dass es noch so dastand, wie er es zurückgelassen hatte. Wie es wohl darin aussah? Einsam wahrscheinlich ohne seine Eltern.. Es brannte Licht im Haupthaus, im Kaminzimmer. Robin sah an sich hinunter. Er konnte da so nicht hin. Des Kettenhemdes und des Schwerdes beraubt, noch ein einfaches Hemd und Umhang sowie Hose tragend, auf nackten Füßen laufend, nur noch den Bogen bei sich - wer war er da schon? Man würde ihn wahrscheinlich gar nicht erst hineinbitten. Aus der kleinen Schenke an der Ecke ertönten laute Stimmen. Geld zum Saufen hatte man dann wohl doch noch. Einen Moment lang zögerte er, dann betrat er das Gasthaus, das oft Vorbeireisende aufgenommen hatte. Jetzt saßen zwei Bewaffnete, Bierkrüge vor sich, dort, wo die Bewohner sonst gesessen hatten. Nur ein paar alte Männer und zwei junge Burschen saßen am Tresen und unterhielten sich mit der Wirtin - Am, eine ausladende, laute Person. Robin trat schließlich in die Richtung dieser Menschen. Zwei von ihnen kamen ihm bekannt vor.
"Sir Guy?" Eines der Dienstmädchen knickste rasch, ehe es eintrat und die Tür leise hinter sich schloss. Ein hübsches Ding, wirklich. Lange, blonde Locken, schönes Gesicht, schlank. "Wünschen sie noch etwas Wein?" Sie hatte den Krug in den Händen. "Das Essen wird bald fertig sein."
"Wein! Oh ja Wein ist immer eine hervorragende Idee" ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Einer der wenigen Vorteile, de er sah. Die angelsächsischen Frauen waren normalerweise nicht hässlich. Auch seine Dienstbotinnen gefielen ihm, und Guy war normal alles andere als ein Kostverächter.
liebe leenie, mein icq geht leider noch immer nicht. ein freund war vorher gerade kurz drin, um zu testen, ob es bei ihm geht,.. ich hoffe das gibt sich bald wieder.. echt blöd! ich bin jetzt dann erstmal weg... hoffe bald von dir zu lesen, hab dich sehr lieb!
"Kann man Euch helfen, junger Mann?" Am musterte den Burschen von Kopf bis Fuß. Wie ein dahergelaufener Streuner sah er aus. "Ein Ale vielleicht?" Aber der Fremde schüttelte den Kopf. "Ich hätte lieber eine Auskunft." Robin schielte kurz zu den Männern hinüber, ehe er meinte: "Ich bin lange fort gewesen. Locksley Manor hat einen neuen Herren, wie ich hörte? Was ist mit dem alten passiert?" Einen Moment lang herrschte Schweigen; beißendes Schweigen, Schweigen der unangenehmen Sorte. Einer der älteren Männer nahm ihn zur Seite. "Ihr solltet hier nicht so laut sprechen, Junge." Er räusperte sich.
Sie lächelte milde, wie man es ihr beigebracht hatte, als sie zum ihm herantrat und ihm Wein nachschenkte. Amber, so war ihr Name, hatte bereits für die Herrschaften gearbeitet, die vorher hier gelebt hatten. Es war anders nun; das halbe Personal hatte mehr Furcht als Respekt vor diesem Mann. Aber wenn er so grinste, wurde ihr immer ganz anders.
Er nahm sich, was ihm gehörte. Egal ob es Frauen waren, oder ob es Besitz war. Hier in Loxley gehörte ihm alles und ihm war es nur recht, wenn die Leute ihn fürchteten. Es war besser gefürchtet als geliebt zu werden! Langsam erhob er seine Hand, um ihr über den wohlgeformten Po zu streichen. "Dankesehr."
"Die Locksleys konnten die Steuern kaum bezahlen, die dem Dorf fehlten..man hat sie.." Er fuhr sich mit dem Finger die faltige Kehle entlang. Der Mann war hager, sein Haar schlohweiß. "Sir Guy of Gisborne ist ein mächtiger Mann. Nehmt Euch in acht vor allen, die ihm dienen..und vor den Männern des Sherriffs.." Er betrachtete Robin Stirn runzelnd. "Wo ward Ihr, Bursche? Ihr seht aus, als hättet ihr den Weg von Wegelagerern gekreuzt!" Robin lachte leise. "Ihr habt es bereits erraten. Ich war im Heiligen Land..sagt, ist es wahr, dass Prinz John sich den Thron wünscht?" Und eine Weile lang ließ er sich berichten von den Dingen, die sich ereignet hatten in den letzten Monaten, Jahren - von einem betroffenem Mann, einem, der hungerte, der zu wenig Geld hatte, um seine Familie zu ernähren. "Das ist ja schrecklich. Es muss etwas getan werden!" "Und was, junger Kreuzritter, schlagt ihr also vor? Was gedenkt ihr zutun?" Robin musterte den Mann von Kopf bis Fuß. "Ihr müsstet etwa die gleiche Schuhgröße haben wie ich." "Bitte was?" "Euer Name ist Harold, nicht wahr? Ihr seid der alte Schmied." Er nickte etwas irritiert. "Ich bin Robin von Locksley. Bitte, leiht mir Eure Schuhe."
Amber machte keinen Mucks, aber am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt für solch eine Unverschämtheit. Nur, was hatte sie schon zu sagen? Sie lächelte nur zuckersüß und knickste erneut. "Mylord."
Ja in ganz England war es nicht schön.. Viele Hungerten, viele starben, Krankheiten breiteten sich aus. Die Ernten warn nicht die besten, doch was scherte das die Mädchigen? Guy überlegte einen Moment, ob ihm der Sinn nach etwas Spaß war, entschied sich dann aber dagegen, da er Hunger auf gebratenes Fleisch hatte, nicht auf das eines Mädchens. "tischt das essen auf!"
Sie nickte hastig. "Gewiss, Sir Guy." Und damit verschwand sie in die Küche und schon bald wurde wahrlich prächtiges Essen aufgetischt - während die Kinder im Dorf hunrig zu Bett gingen, wurde Gisborne nur das Feinste vom Feinsten serviert. Das Personal ließ ihn allein, sobald alles gedeckt war - und so genoss Sir Guy sein Abendmahl.
Es duftete herrlich dadrin. Die Stiefel zwickten ein wenig, aber es war weit viel angenehmer, als auf nackten Sohlen zu laufen. Seine Füße waren ganz wund von dem steinigen Waldboden. Aber die von Harold waren eindeutig etwas kleiner. Robin überlegte, was er den Männern sagen sollte, die vor der Tür standen. Schließlich entschloss er sich für so etwas wie die Wahrheit.
"Sir Guy? Da ist ein Besucher für Euch!" Wieder war es Amber, die ihn störte - dieses Mal beim Essen. "Er bittet um ein Gespräch mit Euch.. seinen Namen wollte er nicht nennen."