"Ja, man ist nie zufrieden mit dem, was man hat..aber glaub mir, du bist mehr als hübsch. Noch einmal werde ich es auch nicht sagen!" Sie schmunzelte, half Marian in eines ihrer Kleider, um sich dieses anzuschauen. "Hm..ja..das könnte gehen.. und wir müssten meine weitermachen.. und was nehmen wir, um meinen bauch dicker zu machen?" So viel, was es zu beachten gab..
Die beiden Frauen nähten ein wenig an den Kleidern, und eines der Kissen wurde zu Roses Ersatzbauch. Man konnte einfach immer mehr füllung hineinfüllen, damit sie runder aussah.. "Oh ob das gut gehen wird? Aber Rose, ich bestehe darauf, dich etwas zu füttern, wenn du hier bist." sie war fast etwas erschrocken, als sie Rose wegen der Kleiderprobe unbekleidet gesehen hatte. Sie war wirklich dünner.. viel.. und es hinterließ bei Marian einen bittern Nachgeschmack und Schuldgefühle.
"Es wird klappen..hoffe ich.." Sonst hatten sie beide große Probleme. Rose knöpfte ihr Kleid wieder zu. "Und um mich mach dir da mal keine Sorgen.. mir geht es gut, wirklich. Ich esse auch im Lager genug." Sie zuckte die Achseln.
"Du tust so viel für mich und.. und ich.. ich bin ein selbstsüchtiges Biest. Es ist nur.. seltsam weil.. ich weiß auch nicht. Immer, seit ich klein war hieß es ich soll mich nicht mit.. m..mit.. ich meine ich.. das.. also.." Mit Dienstboten anfreunden, ja sie sah ihren Herrn Vater dabei fast vor sich, wenn er es in strengem Ton sagte und innständig hoffte seine Tochter würde zumindest dies eine Mal auf ihn hören.
"Ist schon in Ordnung, ich weiß, was du sagen willst.. aber die Zeiten haben sich geändert, nicht? Es ist einfach alles anders.. seit der König fort ist." Rose sah aus dem Fenster. Es war inzwischen später Nachmittag geworden. "Ich sollte mit Connor darüber reden..", meinte sie nachdenklich. "Und die Köchin, Gisa.. wir sollten sie einweihen."
"Ja.. ich kenn sie." Marian musste lächeln, als sie auch daran zurück dachte. Die Köchin war schon lange hier.. Oft hatte sie klein Marian und klein Robin mit Essen versorgt, wenn sie heimlich Ausgeritten waren. "und wenn du ihr vertraust werd ich es auch.. Aber nimm dir noch etwas zu Essen mit! Am besten komm ich mit dir in die Küche.. Du sollst ja auch etwas davon haben, dass du mri hilfst!"
Rose winkte ab.. dennoch gingen beide Frauen kurz darauf runter in die Küche. Gisa nahm sie beide beiseite und staunte nicht schlecht, als sie die ganze Geschichte kannte. "Auf mich könnt ihr zählen.. oh Marian, liebes Kind.." Sie schüttelte lächelnd den Kopf. "Ich wusste es!" Stolz sah sie schon fast aus. Schon damals hatte sie immer gedacht, dass der kleine Herr und die Lady gut zusammenpassten..
Jetzt musste Marian doch lächeln. Es tat so gut Menschen zu haben, mit denen sie reden konnten.. Menschen die sich irgendwie auch freuten. Denn sie selbst schwang hin und her, hatte Angst und doch dieses schöne warme Gefühl von tiefer Mutterliebe. "Ich danke dir. Oh ich wünschte die Umständ wären anders.." Und wie anders es wäre.. wenn alles anders wäre, dann wäre sie mit Robin verheiratet, dann wäre sie ganz offiziell die Dame des Hauses und sicherlich würde es ein großes Fest geben, wenn ein Kind unterwegs war..vorallem bei dem ersten.
"Trotzdem sollten wir es feiern. Wenigstens etwas. Wer will heißen Tee und Kuchen? Ich habe gerade welchen gebacken..!" Und so saßen die drei Frauen zusammen in der Küche und aßen Kuchen und tranken Tee und redeten. Was für ein Tag..
So frei und glücklich hatte sich Marian lange nicht mehr gefühlt. Es war wirklich ein Grund zu feiern.. irgendwie. Jetzt wo Rose so eine gute Idee gehabt hatte. "Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so viel gelacht habe. Ich danke euch so sehr.. nie hätte ich gedacht dass der heutige Tag so schön werden könnte. Gisa.. Rose.. ich danke euch für alles. Jetzt kann ich auch daran glauben, dass alles gut wird." sie lächelte und nahm sich noch ein Stück Kuchen, sah es aber dann an. "Gut, dass Sir Guy mich nicht sieht.. Mittags konnte ich kaum etwas essen.. oh ich.. es lag nicht an deinem Essen, wirklich. Nein es war nur.. der Geruch. Diese Zwiebeln." sie schüttelte den Kopf und seufzte "Liegt es an dem Kind, dass mir von dem Geruch übel wird?"
"Ja, ganz Recht.." Die Köchin nickte, lächelte leicht. "Das wird noch schlimmer, fürchte ich..du wirst dann auch Seltsames zusammenessen. Als ich mit meinem Jonas schwanger war..oh, da habe ich Würste mit Kompott gegessen und salzige Gurken den ganzen Tag.."
"Ohje.." Marian seufzte laut und lehnte sich zurück. "Ich fürchte der momentane Herr des Hauses wird irgendwann noch denken, dass mir von seinem Anblick übel wird, wenn ich das Essen nicht mehr anrühren kann. Weniger Zwiebel wäre also denke ich gut im Essen. ich will ihn nicht zu sehr verärgern.. ich hoffe das habe ich heute sowieso schon." sie biss in das Stück Kuchen, das ihr wirklich gut schmeckte. "Oder ich esse nur noch Kuchen.."
"Eine ausgewogene Ernährung wäre aber viel besser.." Die Frauen lachten leise. Rose verabschiedete sich erst, als es draußen schon dunkel und Zeit für das Abendessen wurde. "Pass auf dich auf..ich komme in ein paar Tagen wieder!"
Es war auch gut, dass sie heim ging, denn dort war viel los! Sie hatten einen Händler überfallen, dem leider die Männer von Sir Guy zu Hilfe gekommen waren.. das hieß für die Männer Flucht oder Kampf, entschieden hatte sie sich für die Flucht, doch ausgerechnet Connor, dessen erster Überfall es war, hatte einen Pfeil abbekommen, der in seiner Schulter steckte. Er saß im Lager und der Alte kümmerte sich um die Wunde, der Pfeil aber steckte noch und Connor schrie, als er daran zog.
Marian hingegen musste sich wohl oder übel für das Abendessen mit Sir Guy zurecht machen, und jetzt netter sein, immerhin wollte sie ja nicht, dass er wütend wurde und vielleicht bemerkte, was er nicht merken sollte. So sprang sie über ihren Schatten und kam recht früh zum Essen, wo Guy gerade noch mit einem Wachmann gesessen hatte, der ihm berichtete Robin Hoods Männer aufgehalten zu haben. Erwischt hatten sie aber keinen und auch das Lager nicht gefunden. Nur der Händler, den hatten sie mitgebracht.
Als Rose davon hörte, eilte sie natürlich sofort zu dem Verletzten. "Connor..was machst du auch..!" Besorgt sah sie aus..der Arme.. "Tut es sehr weh?" Sie seufzte, griff nach seiner anderen Hand.
So traf sie auf zwei Männer, die im Saal saßen.. und sich unterhielten. Nicht gerade leise.