"Wieso das denn?" Er runzelte leicht die Stirn und ließ den Blick schweifen, während sie zum Friedhof liefen.
Amy verzog das Gesicht; das war jetzt endgültig zu viel des Guten. Sie ließ von ihrem Brötchen ab und begann hastig und verärgert mit dem Abräumen. Dass sie die nächsten Tage kam, konnte er sich abschminken. Sie würde Clara herschicken, die war dick und hässlich. Wie ein Pfannkuchen sah ihr Gesicht aus. Und sie redete wie ein Wasserfall. Ja, der würde sich der werte Herr freuen. Sie knallte die Teller auf das Tablett, aber vorsichtig genug, um diese nicht zu beschädigen. "Dieser Tag wird nie kommen, Sir." Amy verabschiedete sich nicht mal, sie ging einfach nur wütend zur Tür.
"weil du so reich bist, so mächtig... und ich bin ein nichts, ganz und gar von deinen launen abhängig." und zum ersten mal seit langem hatte sie wieder ernsthaft angst. angst vor ihm und angst vor allem. "ich war..seit jahren nicht mehr hier..."
"ich..." er hatte noch die hand gehoben um sie zurück zu halten, aber da war sie weg! das war echt blöd.. total blöd. sie warnett und natürlich hatte er hintergedanken.. aber..
"Schh. Ich bin ja bei dir. Und du bist kein Nichts, Lily. Glaub das nicht." Er zog sie sanft im Gehen näher an sich, sodass er bei ihr war.
Oh sein Pech, er hatte es sich jetzt gründlich mit ihr verscherzt. Aber das war ihm sicherlich ohnehin egal, weil sie für ihn ja eben doch nur wie all die anderen Mädchen war; eins unter vielen. Eins, das nicht lesen konnte und arm wie ne Kirchenmaus war. Das sich ungehobelt und töricht benahm. Hübsch vllt, ja, aber sonst nichts. Sie verzog das Gesicht bei dem Gedanken und regte sich den Rest des Tages in der Waschküche auf. Am Abend ging sie runter in den Innenhof, um die Wäsche an den Leinen abzunehmen, damit sie nicht über Nacht wieder feucht wurde. Idiot. Was dachte sie sich auch? Sie zwang sich dazu, sich nicht darüber zu ärgern. Das war keinen Gedanken wert. Fertig.
sie küsste ihn sanft "gut..wenn du so denkst, dann.." sie nickte
"hm ich dachte mir schon, dass noch jemand die wäsche abhängt." meinte er leise und zog an seiner zigarre "du bist mit böse oder? ich hatte gehofft, das du dich um die wäsche kümmerst"
"Niemals. Hab ich nie gedacht." Er lächelte sanft.
Amy rümpfte die Nase. Dieser schrecklich-beißende Rauch. Ihr wurde jedes Mal schlecht davon. Der Kerl, der Schuld an ihrem Gefängnisaufenthalt gewesen war, hatte auch nach Zigarre gerochen. Sie antwortete nicht und drehte sich auch nicht um, als sie seine Stimme erkannte. Was wollte er hier? Betont ruhig nahm sie Klammer für Klammer ab. "I-jmd muss die Wäsche ja schließlich reinholen.", meinte sie schließlich knapp angebunden. Ein Kissenbezug fiel ihr ins Gras. Sie fluchte leise und bückte sich danach, schüttelte es aus und warf ihn in den Korb. Das alles, ohne den werten Herr eines Blickes zu würdigen.
"hm ich glaube das ist es.. das müsste da richtige grab sein." es waren armengräber, ohne sonderliche namen. sie hatten eigentlich nummern, aber die hatte lily nicht im kopf und wirklich lesen konnte sie es ja auch nicht. aber die stelle dürfte stimmen.
"..bist du so wütend auf mich, dass das arme bettzeug dafür büsen muss?" meinte er schmunzelnd und zog wieder an der zigarre "ich wollte dich nicht verletzen.."
Andrew ließ kurz den Blick schweifen, ehe er sanft über ihren Rücken strich. "Hier also. Ich hoffe, deine Ma ist einverstanden mit mir als deinem Verlobten." Er lächelte sanft.
"Oh, mit Verlaub Sir, aber es vermag wirklich mehr als so etwas, um mich zu verletzen." Sie sah beinahe spöttisch zu ihm, als sie den Korb ein Stück weiter zog, um nicht immer hin- und herlaufen zu müssen.
"sie wäre mehr als das.. sie würde sicherlich um viel geld betteln und nunja..und wohl auch geld und schnaps! aber sicher wäre sie damit einverstanden, dass ich glücklich bin." trotz allem hatte es einen üblen beigeschmack.. irgendwie hatte sie das gefühl im moment mehr H*** zu sein, als sie es je gewesen war. war er denn sicher, das er sie liebte? war sie sicher, das sie es tat?
"hm" er sah sie mit hochhezogener augenbraue an. "du bist schon ein seltsames mädchen. aber du gefällst mir..auf deine art"
Er wusste nichts von ihren Zweifeln. Aber er zweifelte nicht. Er zögerte nicht. Keine Sekunde lang. Andrew nickte leicht, aber seine Miene war immer noch sanft und freundlich. "Wahrscheinlich. Aber Letzteres ist doch das Wichtigste." Er küsste sanft ihre Stirn. Herrgottnochmal! Sie war keine H***. Nicht mehr. Sie war auch nie wirklich eine für ihn gewesen. Lily eben. Schon immer.
Sie hielt kurz in der Bewegung inne, runzelte irritiert die Stirn, um sich dann zu recken und an die höhere Leine zu kommen. Dazu musste sie auf die Zehenspitzen. "Ich nehme an, nach sowas bedankt man sich, oder? Oder fühlt sich zumindest geschmeichelt." Beinahe musste sie leise lachen. "Seltsam also. Danke." Sie erreichte die Klammer und zog behutsam einen Bademantel herunter. Größer sein; das wär's. Amy sog die kühle Abendluft ein.. es war bereits fast völlig dunkel. I-wie vermisste sie London. Es war so still und klar hier. Vllt brauchte sie den Lärm da doch.
"naja..hm ich..darf ich kurz allein sein?" sie zitterte ein klein wenig. sie hatte eine rose gekauft, ein rosenstöckchen.. sie wollte es hier eingraben. weil irgendwie waren ihre wurzeln hier.
"kann ich dir irgendwie..helfen?" er wunderte sich über sich selbst. er half einer dinerin. nunja aber was sollte es! sie war hübsch und das sie sich so ziehrte machte es fast noch lustiger, sie doch noch rumzukriegen. auch wenn das normal nicht so seine art war
"..natürlich." Er trat zurück und ging dann allein eine Runde.
Nun, wenn er dachte, dass er sie jemals rumkriegen würde, dann hatte er sich da mächtig geschnitten, jawohl! Aber Amy nahm das Angebot trotzdem gern und reichlich irritiert an. "Ah..ja schon. Aber erst, wenn Sie die Zigarre fertig geraucht haben. Die versaut mir die ganze Wäsche." Sie schmunzelte und fand so ihr Lächeln wieder.
sie pflanze das stöckchen ein und goss es ein winziges bisschen mit tränen. dann kam sie zu ihm und küsste ihn kurz "komm gehen wir, wir haben viel zu planen. und packen. und alles."
er schüttelte grinsend den kopf "hast du etwas gegen zigarren?" er drückte sie mit dem schuh aus und warf sie weg. sie waren nicht billig und er rauchte sie auch nicht so oft. jetzt warf er eine halbe weg um einem dienstmädchen beim wäsche waschen zu helfen"