(oh das ist gut! und dann bringt sie ihm die börse zurück)
"Du bist unglaublich.. Luke das ist unglaublich! Ich meine so zu leben.. das ist wirklich schön.." sie nahm seine Hand "Was tun wir jetzt? Etwas Essen?"
(das darfst du entscheiden ^^ aber ich glaube es ist lustiger, wenn sie es sieht.. und vielleicht, wenn Andrew sie sieht, und sie nicht wirklich erkennt so ungeschminkt)
Und Lily beschloss sich nicht zurück zu halten. Sie aß sich wirklich satt und das mit viel Spaß. Sie hatte auch Hunger, wie sie feststellte. Es war einfach was anderes gebratenes Fleisch, fettig von einem Spieß zu knabbern, als mit silberbesteck von einem Teller. So machte es viel mehr Spaß
Am Abend ging Lord Andrew mit einigen anderen jungen Adligen etwas trinken. Es war mehr die Flucht vor der Etikette als der Durst, der die Männer in die Kneipen trieb. Und ja, sie trugen Anzüge und gute Schuhe, aber nicht die besten, die sie hatten. Und sie lachten und tranken Bier, wenn auch nicht zu viel. Der Palace, die Gespräche, die Dinge, die die Väter mitgegeben hatten, die Sorgen, die man daheim hatte - sie waren nach hinten gerückt, verdrängt. Aber nicht alles. Zu fünft waren sie. Andrew genoss den Abend, aber der Gedanke an die schöne junge Frau, die ihn heute Mittag so verärgert und noch viel mehr verzaubert hatte..er ließ ihn nicht los. Aber natürlich wusste das keiner der Männer. Sie zogen um die Straßen und die Leute um sie herum erkannten sie nicht; sie kannten nicht die Gesichter der reichsten Familien Englands. Sie hörten nur Oxford Englisch und sahen teure Jacketts und rochen gutes Rasierwasser, wenn sie der Gruppe begegneten.
Luke ging es genauso. Den Lord erkannte er auch nur, weil er einmal in der Bäckerei in Camebridge hatte aushelfen müssen..da hatte er Brot hoch zum Anwesen gebracht und einen Blick auf den jungen Mann erhaschen können.. diesen..Schnösel.. Lily und er liefen Hand in Hand und es war schon dunkel, aber es waren viele auf der Straße unterwegs, denn London war voll in diesen Tagen - er erkannte den Lord und sah ihn zwischen diesen reichen Männern, selbst ein reicher Mann, der Gang aufrecht aber nicht zu eitel..und er dachte sich, dass der Kerl vielleicht doch nicht so ein Schnösel war. Er lachte über einen Witz und trank sein Bier aus der Flasche. Der Lord in London! Natürlich. Deshalb war sie im Palace gewesen.. sicher hatte sie ihn auch schon getroffen.. plötzlich fühlte er sich betrogen, auch wenn er wohl kein Recht dazu hatte. "Na schau mal einer an.." Leise pfiff er durch die Zähne. Die Gruppe liefen vor ihnen. Luke verspürte den Drang, zu diesem Kerl zu gehen, wie blau sein Blut auch war, und ihm die Meinung zu sagen. Er wollte ihm zeigen, dass das Mädchen, das das Bett mit ihm teilte, seine Hand auch ohne Geld hielt. Dass..ja, was denn? "Kneipentour der reichen Kinder, oder was?" Abfällig klang es. Gleich nachdem er das gesagt hatte, tat es ihm etwas Leid, weil sie es gehört haben musste und er wusste, dass sie - warum auch immer und trotz allem, was sie schon hatte durchmachen müssen seinetwegen - nichts Schlechtes auf den Mann kommen ließ. Was hatte er nur, was Luke nicht hatte? Nun ja, die Antwort war fies wie simpel: Geld.
Ja, und bisher hatte Lily ihn noch nicht gesehen, das war wohl das schlimme. Sie hatte die Gruppe bemerkt, ja. Aber das Andrew.. ausgerechnet der junge Lord unter ihnen war, damit hatte sie nicht gerechnet. Im ersten Moment sah sie nur zu ihm, und freute sich seltsamerweise. Er schien glücklich zu sein. So unbeschwert hatte sie ihn selten gesehen. Unwillkürlich hatte sie das Bedürfnis zu ihm zu gehen und mit ihm so zu tanzen wie mit Luke. so wie sie mit allen hier tanzen würde. "Du kennst ihn nicht, du weißt doch garnichts über ihn... wieso redest du so von ihm. Du weißt, was es ist oder? Eifersüchtig bist du.."
Luke zuckte die Achseln. "Und wenn schon..", murrte er. Was wusste sie schon. Natürlich war er eifersüchtig! Aber sie war doch selbst Schuld daran.. sie warso schön und klug und lieb.. und sie machte ihm immer wieder Hoffnungen. Sie küsste ihn, sie tanzte mit ihm, sie hielt seine Hand und doch.. schlief sie mit dem jungen Mann da vorn in seinem Anzug. Und verdammt noch mal, ja - der junge Lord sah wirklich gut aus in diesem beschissenen Anzug. Und der Stoff war sicher glatt und dich weich und seine Schuhe trug er nicht schon seit Jahren, so wie Luke es tat. Er verzog das Gesicht. Was bildete Lily sich auch ein? "Die sind alle gleich, Lily.. schau sie dir doch an.." Er beschleunigte seine Schritte etwas. Plötzlich grinste er, aber es war eher ein Grinsen von der bitteren Sorte. "..letztendlich sind sie doch nur steife Lackaffen mit viel zu viel Geld in den Hosentaschen.." Der Lord konnte ein paar fehlende Pfundscheine sicher verschmerzen.
"Ich hab es dir gesagt.. du bist auch nicht anders wie jeder andere Mann. Blind und blöd vor Eifersucht." meinte sie fast schon patzig. Natürlich konnte auch er sich nicht damit abfinden, was sie war, und was sie tat. Egal, was er gesagt hatte.. Und jetzt war sie schließlich hier! Sie stand neben ihm, hielt seine Hand. und doch streifte ihr Blick Andrew.. Aber nur kurz, sie sah immer schnell wieder weg, fast aus Angst er könnte sie erkennen. "Du kennst ihn nicht.. er ist netter als er aussieht."
Luke hatte ihre Hand losgelassen bei diesen Worten. Das musste er sich nicht geben. Es ging ja nicht einmal darum, dass sie ihren Körper verkaufte. Es ging darum, dass sie.. ja, dass sie mit ihm spielte. Tat sie das nicht? Ja wohl, das tat sie. Sie hielt ihn sich warm und das machte sie, seit sie sich kannten.. scheiße, er wollte doch nicht gleich mit ihr schlafen, er wollte nur, dass er sie küssen konnte, sie umarmen durfte, mit ihr reden konnte.. ihr..sagen durfte, was er fühlte, ohne, dass sie gleich in Panik ausbrach oder ihm Vorträge hielt.. aber sie machte sich das ziemlich einfach. Sie kam und ging wann sie wollte. Es war ihr Spiel und sie machte die Regeln. Und es war okay. Luke wäre nicht hier an ihrer Seite, wenn er das nicht irgendwie akzeptiert hätte. Aber er sah ja, wie sie zu Lord Andrew hinübersah. Und das war das Schlimmste. Das wirklich Schlimme. "Nagut..vielleicht hast du Recht..aber gerade dann dürfte es ihn nicht stören.." Während sie sich leise unterhielten, waren sie an den Männern vorbeigezogen, die stehen geblieben waren, weil einer schnell in den Büschen verschwunden war. Andrew stand beim jungen von und zu York, mit Bier - aber ohne Börse, was er allerdings noch nicht wusste, da ein junger Dieb mit blondem Lockenkopf einmal rasch und frech in seine Taschen gelangt hatte, ohne dass er es auch nur vermutet hätte. Sie waren um die Ecke, als Luke triumphierend das Portemonnaie hochielt. Die Stimmen der Männer waren noch zu hören. "..dass er uns beiden den weiteren Abend spendiert!" Stolz hielt er es ihr unter die Nase. Und wusste, dass es sie wütend machen würde. Aber es war ihm egal. Dann war er eben eifersüchtig. Aber sie war nicht besser. Sie war gemein. Sie meinte es sicher nicht böse..aber sie war es. Die Genugtuung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
Sie wurde sichtbar etwas bleich. "Das hast du nicht wirklich getan, oder? Bist du denn total verrückt geworden Luke? Du kannst doch nicht Andrew of Chamebridge bestehlen! Was ist wenn er mich erkannt hat? Wenn er dich gesehen hat?" Sie schnappte ihm die Börse weg. "Du bist wirklich ein unglaublicher, eifersüchtiger Trottel! Wenn du es nicht aushältst, dass ich nun einmal eine H*** bin, dann solltest du dich wirklich von mir fern halten. Es war grade so schön mit dir.. ich war so glücklich.. und dann kommt sowas? Luke wirklich du.. ah du.." sie schüttelte den Kopf und drehte sich stürmisch um, um zurück zu gehen.. das Diebesgut in der Hand. Sie würde es Andrew zurückgeben.. irgendwie hatte sie das Gefühl es ihm schuldig zu sein.
Luke sah ihr mit offenem Mund nach. Er stand da und er wollte sie zurückrufen und sich verteidigen. Stattdessen meinte er nur: "Gut..dann geh doch zu ihm! Ist mir doch egal. Aber komm bloß nicht wieder! Such dir einen anderen Trottel, ich mach das nicht mehr mit." Er setzte sich in Bewegung - in die andere Richtung - noch bevor sie die jungen Männer erreichte. Und er ging so schnell, als wolle er den Schmerz unterdrücken, weglaufen, der sich in seiner Brust ausbreitete.
Andrew hatte seinen Verlust noch immer nicht bemerkt. Die Männer schlenderten derweil weiter.
Es tat weh.. ja was er ihr an den Kopf warf tat sehr weh! Zudem waren ihre Sachen noch bei ihm.. sie hatte ja vor gehabt dort zu bleiben. Mehr noch: sie hatte vor gehabt wirklich bei ihm zu bleiben. Sie wollte mit ihm ihr Leben verbringen, Chamebridge und alles andere hinter sich lassen, nur mit ihm zusammen sein und.. normal sein. Sie biss sich auf die Lippen und blinzelte ein paar Tränen weg. "Entschuldigt..?" sie lief den jungen Männern nach und beschloss, dass es am besten war so zu tun, als hätte sie nicht erkannt, wer sie waren. "Ihr habt etwas verloren." meinte sie und lief zu den Männern.
"Wer hat dich denn verloren?" Das war der Lord aus York. Die Männer lachten. Andrew erkannte seine Börse vor dem Mädchen. "Meine Börse.." Er trat auf die junge Frau zu. "Sie muss mir aus der Tasche gefallen sein.." Was für eine ehrliche Finderin!
Sie lächelte leicht. Es war irgendwie schön ihn so zu sehn. Er war wirklich anders. "Naja.. es schien, als wäre noch zu viel drin um sie zu behalten." meinte sie fast ein wenig frech und trat näher, die Börse in der ausgesreckten Hand. Jetzt traf sie aber in das schmutzige Licht eines Tavernenfensters, und man sah ihr Gesicht besser, auch wenn sie ungeschminkt war.
"Na da scheine ich ja Glück gehabt zu haben.." Dafür bekam auch er einige Lacher. "Süß, die Finderin. Wie ist dein Name?" Andrew ignorierte die anderen. Er war sich ihrer Blicke auf ihnen bewusst, als er sie erkannte - dennoch lächelte er, fast sanft. Seine Freunde, Partner, was auch immer.. hatten auch schon die nächste Kneipe entdeckt. "Danke." Ungeduldig meinte einer der vier: "Komm schon Andrew, die Nacht ist auch nicht mehr so jung..gib dem Ding nen Fünfer und gut ist.." Andrew legte kurz die Hand auf die Schulter des jungen Mannes. "Es ist wohl doch noch meine Sache, wie ich Ehrlichkeit belohne.. geht schon mal vor, die Kneipe ist nicht allzu groß, am Tresen werd' ich euch schon finden.." Neugierige Blicke streiften Lily, aber sie hörten auf Andrew, auch, weil er der Ranghöchste unter ihnen war. Einer nach dem anderen verschwanden sie und ließen Lily und ihren Lord allein. Der nahm seine Börse entgegen und steckte sie weg, während er ihnen kurz nachsah.
Sie lächelte leicht, fast etwas verlegen. "Ach.. ein Fünfer für so eine gut gefüllte Börse..? Es ist doch etwas leichtsinnig so viel Geld dabei zu haben.. sogar für einen Lord." meinte sie, nachdem die anderen in der Kneipe verschwunden waren. "und so viel zu trinken, dass so viel Geld dafür drauf geht.. das wird schwer in einer Gegend, wo der Wein mehr Wasser enthält als Alkohol." Er war hier her gekommen.. er war auf ihrem Gebiet, irgendwie zumindest. Und sicher, ob er sie erkannt hatte war sie auch nicht. "Mit einem Zehner wär ich wohl zufrieden."
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