Das lustige Treiben hatte wieder seinen Lauf genommen, der arrogante Engländer war vergessen, er war nur noch ein reicher dummer Trottel, der Gast auf der Burg war. Lynn und der Knirps hatten viel Spaß, sie schenkte ihm sogar ein paar süße Früchte, über die sich der kleine sehr freute, denn so etwas tolles bekam er selten.
Collin ließ sich voll auf die Eindrücke, Gerüche, Geräusche ein. Er sah zu, wie die beiden sich amüsierten, machte mit, wenn sie durch die Gänge huschten und probierte, wenn sie etwas kauften. "Es macht wirklich Spaß.", meinte er nah an ihrem Ohr, während ihr Sohn sich einen Stand mit Getreide ansah.
"Ja.. irgendwie erweckt es das Kind in einem wieder, meinst du nicht?" sie kuschelte sich an ihn "Ich hoffe soetwas wird in england ab und an auch..möglich sein? oder gehört das nicht zum guten benehmen?"
"Doch, als Familie darf man sowas, denk ich. Oder als Verliebte..natürlich sieht man das in England anders, aber das ist nicht weiter dramatisch.. nur fürchte ich, dass viel zutun sein wird." Das Thema England hob seine Stimmung nicht gerade. Er küsste ihre Schläfe und schlang die ARme um sie.
"hmmm ja du bist ein wichtiger mann." was genau sie in England so alles tun sollte, war ihr noch sehr schleierhaft. Was taten Frauen, wenn sie nicht kochten, wuschen, putzten und im Garten arbeiten? sie kuschelte sich in seine Umarmung
Trotzdem war es wunderschön mit ihm, und Lynn machte sich nicht wirklich gedanken darüber, dass er in England zu tun hatte. Sie hielt ihn ja nicht hier fest.. sie hatte sich sogar bereiterklärt mit ihm zu gehen.
Fin platzte in die etwas gespannte stimmung, ganz freudig, er hatte einen Stand mit Honig entdeckt und wollte davon jetzt unbedingt probieren, bis ihm der kleine bauch weh tat
Natürlich hielt sie ihn nicht fest. Er war gern bei ihr und er hatte schon alles unter Kontrolle. Der Bote, den er nach dem Frühstück losgeschickt hatte, musste inzwischen schon einen Teil des Weges zurückgelegt haben. Dann wussten bald alle Bescheid und er würde rasch Antwort erhalten.
Der Kleine riss ihn wieder aus seinen Gedanken, was ihm eine willkommene Abwechslung war. "Fin ich weiß, dass das lecker ist.. aber davon kriegt man doch bauchschmerzen.. und daran bist du dann selbst schuld!" Er strich dem kleinen über den Kopf.
"Oh ja, hör auf Collin. Wenn du willst kaufen wir eine Wabe, die du dann Stück für Stück in den nächsten Tagen essen kannst" Sie kramte in dem Lederbeutel umher, in dem sie unter anderem ihr Geld hatte. Markttage wie dieser waren schlimm, Finley fand immer die schönsten Dinge und musste alles haben, das kostete sie ordentlich Geld, es war nicht mehr viel da. Aber Collin um etwas zu bitten, dazu war sie zu stolz
Dabei hatte er doch auch noch etwas dabei! Nicht allzu viel, denn sein Vermögen wurde in England verwahrt, aber genug, um so etwas zu zahlen alle mal. "Ich mach das schon", bot er sich an, während sie suchte. Er schlug es vor, weil er wusste, wie ungern sie sich in sowas reinreden ließ. Und er tat es nicht vor dem Jungen - der hatte sich wieder umgedreht und beschnupperte den Honig.
"Du bist so ein Schatz." Sie küsste ihn sanft auf die Wange. "Danke. Aber ich will nicht, dass du dich zu irgendwas verpflichtet fühlst. Tu nur was du wirklich willst..ok?" flüsterte sie leise und zahlte dann den Honig
Sie lächelte und streckte die Hand aus "Na gut... wenn du es wirklich gerne magst. gib es mir.. oder bezahl das nächste, was dein süßer Sohn findet, denn der wird sich damit kaum zufrieden geben.."
Er verschränkte seine Finger lächelnd in den ihren und nickte. "Gern." Und so verbrachten sie noch einen schönen Tag mit bummeln, probieren, schnuppern, staunen und kaufen.
"Sag mal Colliiiiin?" der Kleine war kaum noch von seinem Vater loszubekommen, auch wenn er nicht mal wusste, dass er es war. "Werd ich eigentlich auch mal so groß wie du? Das wäre sooo toll..und kann ich dann auch ein Pferd reiten?"