"Ja man..hat sich gut um mich gekümmert.." "Mein Sohn! Lass dich ansehen." Seine Mutter drückte ihn sanft, während die Bediensteten ein großes Mahl zauberten. Sie setzten sich. "Nun.." Collin fuhr sich durch das Haar. "..die Reise zur Insel zurück gestaltete sich ohnehin länger als gedacht und dann..habe ich eine..Freundin besucht. Du erinnerst dich vielleicht an sie, Mutter? Aber..was ist in der Zwischenzeit hier passiert? Gibt es Neues aus Spanien?" Er sah seinen Vater fragend an.
sein Vater warf seiner Frau einen fragenden Blick zu "Soso, eine Freundin? eine Freundin die wichtiger als deine wartende Familie zu Hause ist? wie interessant" meinte er mit einem leichten spitzbübischem Glitzern in den Augen, wie man es ihm kaum zugetraut hatte. "In Spanien ist es ruhiger geworden, zum Glück. Jetzt wo die Waffen schweigen werden die Politiker reden müssen!"
"Das Mädchen, dass deine Wunden versorgt hat?" Sie tauschte einen vielsagenden, aber leicht beunruhigten Blick. Collin nickte, meinte zu Aram: "Das ist gut..es wurde schon so viel Blut vergossen.."
"Da sprichst du weise Worte. Darum sollten wir darauf anstoßen, dass es nicht unser Blut war, dass vergossen worden ist" er erhob seinen Becher mit Wein "Das wir alle wohlbeschadet wieder gekommen sind!" sie stießen an "Und nun mein Sohn.. willst du mir nicht mehr von diesem Mädchen erzählen?"
Und so stießen sie an und aßen gemeinsam. "Nunja ich..habe sie schon vor Spanien kennengelernt, vor ein paar Jahren auf dem Rückweg nach London.. damals wurde ich verletzt und ich hatte Glück, dass sie da war denn..ja, ich würde sagen, sie hat mir mit ihrer raschen Hilfe das Leben gerettet. Sie ist wirklich klug und versteht etwas vom Heilen."
"So?" wieder machten die Augenbrauch von Aram eine seltsam zuckende Bewegung. "jetzt lass mich raten mein Sohn, der Name jener jungen Frau ist Lynn?" Denn er hatte sehr wohl oft nach seinem Sohn gesehen, als der im Fieberwahn geschrien hatte. Die Ärzte und Heiler in Spanien hatten ihm auch berichtet, dass der junge Sir Collin des öfteren im Fieber den Namen Lynn erwähnt hatte
"Nun du hast im Fieber oft geweint, gerufen und.. es war einem Mann unwürdig mein Sohn" er seufzte "dieses Fieber hat uns so viele gute Männer gekostet, doch hätte ich dich nicht selbst dort so liegen sehen, glaub mir ich hätte nie gewusst wie schrecklich es wirklich ist. Dieser Name.. Lynn.. du hast ihn oft genannt, vor dich hingeflüstert, fast als würdest du dich daran festhalten. Nur den Namen deiner Mutter hast du glaube ich öfter genannt"
Er verzog leicht das Gesicht. "Nun, das klingt in der Tat sehr unmännlich.." Collin genoss das englische Essen sehr. "Lynn ist eine ganz außergewöhnliche Frau, Vater.", meinte er nachdenklich, in seinen Kelch starrend. Er musste das Ganze langsam angehen.
"hm.." er sah immer wieder zu seiner Frau, ihr Blick vorhin hatte ihn doch etwas beunruhigt. "So..außergewöhnlich.." er strich sich über den Bart und schwieg eine Weile beim essen, hoffte er würde von sich aus mehr erzählen
"Ich weiß ohnehin, dass es euch nicht sehr gefallen wird, aber es ist nun einmal so..sie kommt aus Schottland. Aber Mutter, du hast sie kennengelernt, sie ist ein kluger, aufrichtiger Mensch!" Seine Mutter nickte widerwillig.
"Aus..Schottland?" er sah seinen Sohn sehr zweifelnd an "Oh Collin.. eine Schottin? Mich wundert, dass du so eine Frau als klug bezeichnen kannst.. Und sonderliche Schönheiten hat Schottland wohl auch nicht zu bieten." er seufzte tief und dachte an die Zeit, wo sie noch mit den Schotten im Krieg gelebt hatten. "Das sind Barbaren Collin, fast wie..wie Wikinger oder ähnliches. Und ein Großteil wohl auch heimlich noch den heidnischen Göttern verfallen!"
Collins Miene verfinsterte sich ein wenig. "Oh gewiss, sie leben anders als wir.. aber Lynn ist ein Mensch wie ich auch. Und du. Alle sind es. Ja, fast alle leben anders als wir, sie mögen ihre eigenen Bräuche haben aber.. das ändert nichts daran." Daran, dass er sie liebte.
"Ach Collin..sie sind.. Wie soll ich sie beschreiben, sie sind wie Steine, unbehauene rohe Steine. Sie werden noch Jahrzehnte brauchen, bis sie wirklich Menschen wie wir geworden sind, hat man das Gefühl wenn man ihnen gegenüber steht. Und es wird allgemein erzählt wie unfreundlich sie Fremden gegenüber sind. Ich kenne einige der Steuerneintreiber, die in dieses Gebiet müssen und gutes erzählen die mir nicht gerade." er strich sich durch den Bart und nahm einen Schluck wein "Und dieses Mädchen.. du magst sie oder?"
Letzte Frage beantwortete er mit einem leichten Nicken, ansonsten überging er sie erst einmal. "Vater. Ich habe einen Steuereinnehmer miterlebt und er verhielt sich alles andere als menschenwürdig..", protestierte er. "Und sie waren sehr gastfreundlich, wirklich. Da leben weise, lebensfrohe Menschen. Die Zeit des Krieges ist doch lange vorüber, Vater. Sie sind Briten so wie wir, nicht wahr?"