Er grinste schief, als sie vor ihm stehen blieb. Nur wenige Meter trennten sie; Leo lief sie bis hin zu George. Er schnupperte neugierig an seinen Hosen, denn er roch nach Salz und Öl und Fisch, zumindest ein wenig - eben nach Hafen. George war froh, sie nicht ansehen zu müssen und beugte sich zu dem Tier hinunter, um es zu streicheln. "Du hast einen Hund?" Schönes, weiches Fell. Ihr Anblick schnürte ihm beinahe die Kehle zu.
"Ich.. ja, das ist Leo. Ich hab ihn seit gestern. Er ist noch sehr frech, weißt du? tut nicht das was man ihm sagt" sie musste lächeln "er scheint eine gute Menschenkenntnis zu haben, er mag dich"
"Ja..so sind Hunde, nicht wahr? Treue Seelen.." Er richtete sich wieder auf. "Na komm schon Kleiner. Geh zurück zu ihr." George sah sie immer noch nicht an; er vergrub die Hände in den Taschen seiner Jeans.
"..hm? Was soll ich wissen?" Er sah jetzt doch auf, zu ihr hinüber. Der Hund stand immer noch bei ihm, den Stock im Maul. George verstand - er warf ihn für das Kerlchen und schon war er ihn los. Sein Blick ging wieder hinüber zu ihr. "Mir geht's gut." Er zuckte mit den Schultern. Wie sollte es ihm schon gehen? "Wie geht's dir? Was macht Liam?" Er sprach nicht einmal sarkastisch; nein, er war es Leid. Ganz nüchtern klang er.
"Liam... Liam wir recht bald geschäftlich weg von London müssen.. mit seinem Vater... Ich denke das ist..nur meine gerechte Strafe oder?" sie sah ihn traurig an
"Strafe für was?" Er verzog das Gesicht. "Jetzt sag mir nicht, du glaubst an Schicksal oder Karma." Der Drang, zu ihr zu gehen und sie in seine Arme zu sehen, war sehr groß. Er ballte die Hände zu Fäusten.
"Ja..doch glaube ich, lächerlich nicht? Ich glaube das istz meine Strafe dafür einen so wundervollen Menschen wie dich verletzt zu haben. Du bist so wundervoll... und ich.. na du weißt wie schrecklich ich bin"
"Wie schrecklich du bist..", wiederholte er ihre Worte mit einem Kopfschütteln. "Du bist nicht schrecklich. Nur schreckhaft, ängstlich, vorsichtig. Das sind wirklich keine schlechten Eigenschaften.." Er drehte sich dem dunklen Wasser zu, während Leo schw**** wedelnd bei Alice stand. "Nicht die eines mutigen Menschen, eines Abenteurers, aber die vieler Mädchen." George zuckte mit den Schultern. "Es war wohl nur richtig so." Der Schmerz in seiner Stimme nahm fast Gestalt an, so greifbar war er - aber dann nahm das schiefe Grinsen wieder seinen Platz ein.
"nein... nein George ich weiß nicht ob es besser war. Besser wäre gewesen zu gehen.. Nach NSW zurück. Dahin wo ich ungestört die dumme eitle Kuh sein kann, die nicht den Mut hat einen Mann zu lieben, der...nicht so ist wie man es erwarten sollte"
Er wusste nicht, ob es ihn freuen, oder noch trauriger stimmen sollte, dass sie ihn liebte; ihn wirklich liebte, auch wenn sie sich von ihm trennen wollte.. es ja getan hatte. George presste die Lippen hart aufeinander, als er sich wieder zu ihr drehte. EIn paar Schritte machte er auf sie zu - einen Fuß vor den anderen setzte er. "Ein bisschen tust du dir aber schon selbst Leid, oder?" Er schlang die Arme um die Brust, als er etwa drei Meter vor ihr zum Stehen kam. Nur die Hand hätte er nach ihr ausstrecken müssen.. "Liam liebt dich. Und du wirst auch fortgehen, Alice. Dann seid ihr beide fort, was macht es für einen Unterschied? Es ist ja doch nur alles auf Zeit. Das war es schon immer..ist doch so?"
Er wollte zu etwas ansetzen, aber dann überlegte er es sich anders. Eine Weile lang schwieg er, ihr stumm in das Gesicht sehend, als suche er darin etwas. Als er schließlich doch etwas sagte, sah er wieder aufs Wasser, nicht mehr in ihre tiefen Augen. "Ich wünsche es nicht.", sagte er schlicht. "Und wenn ich auch nur einen einzigen Tag mit dir gehabt hätte.. er wäre es wert gewesen."
Er zuckte mit den Schultern. "Es war schön, das ist die Hauptsache, denk ich." George betrachtete nachdenklich ihr überraschtes Gesicht. So tief schien sie ja nicht für ihn zu fühlen, wenn es sie kaum mitnahm, dass es zwischen ihnen vorbei war. "Und wie..laufen die Vorbereitungen? Für das Fest, mein ich."