"Robin du bist ein Träumer! Es wird niemals alles gut werden. Wahrscheinlich ist der König längst tot.. Wir werden niemals heiraten.. niemals eine Familie werden. Jetzt, wo wir Eltern werden.. da müssen wir erwachsen werden und aufhören zu träumen. Ich kann dieses Kind nicht sehen, kann es nicht im Arm halten. Wenn es jemand bemerkt.." sie schüttelte resignierend den Kopf. "Aber .. aber ja du kannst es sehen, wenn Rose es jetzt noch aufnehmen will."
"Und wie lange geht das gut? Ich kann und will Rose nicht dazu zwingen ihr Leben für mich aufzugeben. Wenn ich heirate müsste sie mitkommen.. Weg von euch und.. dem Mann den sie liebt.. ich vergess seinen Namen so oft.. Connor?" Sie lehnte sich erschöpft an Robin.
"Sollte es auch!" meinte sie und nickte "Was siehst du auch so gut aus.. und bist so nett? Das hat dir niemand erlaubt." sie verpasste ihm eine Kopfnuss. "Dummkopf. Wir sind beide schuld daran.. Und das kleine Ding da muss es ausbaden... was meinst du wird es? Ein Junge..?"
Sie musste lächeln auch wenn die Situation schlimm war. "Ich hatte gehofft, dass du es sagst. Du bist wohl der einzige Mann, der so etwas sagen würde." sie strich ihm über die Wange und küsste ihn sanft. "Ich wünschte unsere Träume würden wahr werden."
Wieder schwiegen sie eine Weile. Es gab nur das Rauschen des Waldes. Regen, der leise anfing und durch die blätter auf sie herunterfiel, doch er war nicht kalt, darum blieben sie einfach sitzen. "Robin...? Hasst du mich jetzt?" fragte sie schließlich flüsternd
"Aber du bist mir böse... Und ich weiß nicht, vielleicht hast du jedes Recht dazu, aber.. weißt du, auch wenn du Vater wirst, du kannst kein Vater sein." Sie kuchelte sich an ihn und vergrub das Gesicht an seiner Brust. "Du bist nicht mehr Robert.. du bist Robin Hood. Und genau davor hatte ich Angst."
Eine Weile lang schwieg er, dachte über ihre Worte nach.. und kam zu dem Entschluss, dass sie wohl wirklich keine andere Wahl gehabt hatte. "Ist schon in Ordnung..", murmelte er also an ihrem Ohr.
Es war kein leichter Tag für die Beiden. Immer wieder lange Pausen zwischen den Gesprächen, und doch war seine Nähe so gut und gab ihr so viel Kraft. "Ich hab eine Frage.. und sie ist mir sehr wichtig.. bitte lüg mich nicht an." sie sah ihm tief in die Augen und holte einen Moment Luft eh sie sprach. "Wenn..wenn der König wiederkommt, wenn wirklich alles gut wird.. wer bist du dann? Robert of Locksley oder Robin Hood?"
Dieses Mal brauchte er nicht lange: "Ich werde Robin bleiben. Ich war doch immer Robin. Aber ich werde mit dir wohnen und wieder Ländereien haben, sofern man sie mir zurück gibt."
"Das hatte ich befürchtet." brachte sie leiser hervor und man merkte, dass es ihr schwer viel. "Und du.. irrst dich. Du hast dich sehr verändert.. wie sich wohl alle Männer im Krieg verändern. Zum Guten und zugleich zum Schlechten." Wieder schwieg sie einen Moment. "Weißt du, wieso ich es dir nicht gesagt hab? Ich hatte genau davor Angst. Ich hatte Angst, dass es Robert nicht mehr gibt." sie löste sich langsam von ihm, strich ihm aber über die Wange. "Ich hatte Angst, dass du nicht meine Hand nehmen, meine Sachen packen und mit mir fliehen würdest... weil du eben Robin Hood bist. Weil du weißt, dass England und die Leute dich hier brauchen. Aber solange ich es dir nicht gesagt habe konnte ich mir noch einreden, dass du es vielleicht doch tun würdest." langsam und vorsichtig erhob sie sich, froh darüber dass man ihre Tränen im Regen nicht sah. "Robin Hood darf ich nicht lieben und das weißt du... Nicht weil er ein Dieb ist und ich eine Lady, sondern weil das wichtigste in seinem Leben England sein muss.. und nicht ich."